Dieses Objekt weckt das Kind im Manne: Ein Tischkicker steht bei „Bares für Rares“ zum Verkauf. Experte Detlev Kümmel will ihn erst einmal ausprobieren – zum Missfallen von Moderator Horst Lichter.
„Wir fahren direkt zum Flughafen, und dann geht’s ab in die Karibik mit dem Geld“, kündigen Marek Elsen und Paul Scholtz an, bevor sie das „Bares für Rares„-Studio betreten. Erst gemeint haben sie das nicht: Ihr Verkaufsobjekt ist zwar ein echter Hingucker – dürfte aber kaum das für eine Fernreise nötige Kleingeld bringen. Die beiden Freunde aus Bad Honnef haben nämlich einen Tischkicker im Gepäck.
Im Expertenraum spielt Elsen erst einmal eine Runde mit Detlev Kümmel, ehe Moderator Horst Lichter erscheint. Mit einem „Was geht denn hier ab?“ erzwingt er den sofortigen Spielabbruch. Kümmels Hinweis, dass die Partie bis 10 geht, lässt er nicht gelten: „Du bleibst hier“, herrscht er den Experten an, der widerwillig den Platz hinter dem Pult einnimmt. „Unglaublich“, schiebt Lichter hinterher.
„Bares für Rares“: Experte schwärmt vom Zustand des Tisches
Der Kicker stand früher in seinem Büro, erklärt Elsen, doch der Architekt habe sich verkleinert, und jetzt ist dafür keinen Platz mehr. Wie Detlev Kümmel erläutert, handelt es sich um ein ganz besonderes Objekt: Ein Schild weist daraufhin, dass es sich bei dem Modell „Turniersieger“ um ein offizielles Unterhaltungsgerät für die Olympischen Spiele 1972 handelt. Hergestellt wurde es von der Firma Leonhart. Den Zustand findet der Experte ideal: „Ich mag diesen Tisch genauso wie er ist. Der hat Vergangenheit, der hat gelebt, man sieht: Hier wurden Turniere ausgetragen.“ Ab 500 Euro wäre Marek Elsen verkaufsbereit. Das hält Kümmel für realistisch: Er taxiert den Wert auf 500 bis 600 Euro.
Auch im Händlerraum findet der Tischkicker gleich Anklang: Julian Schmitz-Avila und Anaisio Guedes duellieren sich an den Stangen. Leo Leo fühlt sich an das legendäre WM-Halbfinale von 2014 erinnert, in dem Deutschland Brasilien mit 7:1 bezwang. Der Brasilianer Guedes eröffnet die Auktion mit einem Startgebot von 100 Euro. Mehrere Händler sind interessiert, am Ende entwickelt sich die Auktion zu einem deutsch-niederländischen Zweikampf zwischen Jos van Katwijk und Leo Leo. Letzterer erhält den Zuschlag für 780 Euro.
Die Verkäufer sind zufrieden: „Das war eine ganz tolle Verhandlung“, sagt Elsen hinterher. Er hat den Schätzpreis deutlich übertroffen. Für die geplante Fernreise reicht die Summe allerdings nicht ganz.
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