In Lingen werden seit Jahrzehnten Brennelemente für Atomkraftwerke in Europa hergestellt. Eine mögliche Kooperation wird von einigen kritisch gesehen. Im November soll es Gespräche geben.
Im Zuge der geplanten Kooperation einer russischen Atomenergiefirma mit der Brennelementfabrik in Lingen (Landkreis Emsland) soll es im November Termine zur Erörterung geben. Dabei sollen die Einwendungen besprochen werden, wie das Umweltministerium in Hannover mitteilte. Der Termin ist vom 19. bis 22. November vorgesehen.
Das Vorhaben muss von Niedersachsen genehmigt werden. Dazu gab es eine Öffentlichkeitsbeteiligung, laut Umweltministerium gab es knapp 11 000 Einwendungen. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sieht die Pläne kritisch. „Die Sorge um äußere und innere Sicherheitsfragen wie Sabotage, Spionage und Einfluss des Aggressors Russland ist groß“, sagte der Minister laut Mitteilung.
In Lingen werden seit mehr als vier Jahrzehnten Brennelemente für Atomkraftwerke in Europa hergestellt. Die Firma Advanced Nuclear Fuels (ANF) soll dort künftig auch Brennelemente für osteuropäische Atomkraftwerke sowjetischer Bauart herstellen. Damit sollen Kraftwerke in Osteuropa unabhängiger gemacht werden von Lieferungen aus Russland. Um den russischen Brennelementtyp fertigen zu können, will der französische ANF-Mutterkonzern Framatome eine Kooperation mit einer Tochterfirma des russischen Staatsatomkonzerns Rosatom eingehen.