Reaktionen auf Rückzug: Die deutsche Politik verneigt sich vor Joe Biden – mit einer Ausnahme

Joe Biden wird nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. Deutsche Politiker verneigten sich vor dem 81-Jährigen. Doch aus einer Partei waren Häme zu hören. 

Der Rückzug Joe Bidens aus dem Präsidentschaftsrennen schlägt auch im politischen Berlin hohe Wellen. Kurz nach der Ankündigung, er werde nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren, meldeten sich mehrere deutsche Politiker zu Wort und huldigten dem noch amtierenden Präsidenten. Ein Überblick:

Joe Biden zieht sich aus Präsidentschaftsrennen zurück – das politische Berlin verneigt sich

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte auf X: „Mein Freund Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt. Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die NATO stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdient Anerkennung.“

Scholz

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen erklärte auf X: „Präsident #Biden hat seinen Fehler, erneut zu kandidieren, spät, aber nicht zu spät korrigiert. Auch das verdient größten Respekt. Die Demokratische Partei hat nun die Chance, den Wahlkampf noch einmal zu drehen.“ Biden Rückzug

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang schrieb: „Joe Biden hat als Präsident seinem Land auf beeindruckende Art und Weise gedient. Und er tut es auch mit diesem Schritt. Mein größter Respekt!“

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner erklärte, es sei ein „erwarteter Paukenschlag in den USA“. Am Ende sei dies alternativlos und notwendig, um den republikanischen Kandidaten Donald Trump doch noch zu besiegen. 

CDU-Chef Friedrich Merz äußerte sich ebenfalls hochachtungsvoll: „Joe #Biden hat mehr als fünf Jahrzehnte lang dem amerikanischen Volk gedient. Seine heutige Entscheidung verdient größten Respekt.“ 

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), nannte Biden auf X in englischer Sprache einen „Präsidenten, dem wir in Europa und Deutschland viel zu verdanken haben“. „Das Ende ist tragisch und wird seinem Lebenswerk nicht gerecht.“ Roth, der selbst seinen Rückzug aus der Politik im kommenden Jahr angekündigt hatte, schrieb weiter, „es scheint in der Politik nicht leicht zu sein, den richtigen Moment zu finden, um Goodbye zu sagen“.

Die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht durch den Rückzug Bidens wieder Chancen für dessen Demokraten. „Noch können die Demokraten die Wahl für sich entscheiden“, sagte Strack-Zimmermann der „Rheinischen Post“.

AfD reagiert mit Hämen und Verschwörungsmythen

Häme kamen dagegen aus der AfD. Die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch kommentierte, sie bedaure „den Verzicht von #Biden auf die Präsidentschaftskandidatur. Er war der beste Wahlkämpfer, den #Trump hatte.“ Zudem führte sie aus: „Und an alle, die jetzt erst der Meinung sind, die Entscheidung sei richtig, weil Biden ja erkennbar dement ist: DAS WAR ER SEIT JAHREN. Erkennbar.“ Joe Biden Rückzug wie geht es weiter 20.29

Ähnlich äußerte sich ihr Parteikollege Björn Höcke. Er bediente sich gar Verschwörungsmythen, wonach bei Joe #Biden letztlich zu offensichtlich gewesen sei, „daß er nur die Handpuppe für andere war, die lieber im Hintergrund bleiben. Aber wenn die Handpuppe trotz geballter Medienmacht keine Chance mehr hat über die Ziellinie zu kommen, muß sie eben gehen.“