Welche Schulform für Kinder mit individuellen Förderbedarfen am besten ist, wird in Sachsen-Anhalt diskutiert. Die FDP-Landtagsfraktion setzt auf eine Stärkung der Förderschulen.
Die FDP-Landtagsfraktion spricht sich für eine Stärkung der Förderschulen in Sachsen-Anhalt aus. „Wir sind überzeugt davon, dass sowohl inklusive Bildung an Regelschulen als auch die gezielte Förderung von Kindern mit individuellen, besonderen Förderbedarfen miteinander vereinbar sind“, heißt es in einem Positionspapier der Liberalen. Förderschulen würden ein gezieltes Eingehen auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit besonderen Förderbedarfen ermöglichen.
Die Fraktion bekennt sich ausdrücklich zum Wahlrecht der Eltern. Bisherige Hürden und bürokratische Klageverfahren für einen Förderschulplatz müssten beseitigt werden, damit Eltern mit dem Schulbeginn frei die passende Schulform wählen könnten, hieß es.
In Sachsen-Anhalt können Kinder mit Lern-Beeinträchtigungen auf Elternwunsch gleich in eine Förderschule statt in eine reguläre Grundschule eingeschult werden. Der Grundschulverband Sachsen-Anhalt hatte die frühzeitige Trennung zuletzt als sozial ungerecht kritisiert. An den Förderschulen haben im Schuljahr 2022/23 rund 12 200 Schülerinnen und Schüler gelernt, davon etwa 4200 im Förderschwerpunkt Lernen.
Die Beschulung an Förderschulen schließt aus Sicht der FDP eine inklusive Bildung nicht aus. Inklusion bedeute, „dass jedes Kind die Möglichkeit hat, die für seine individuellen Bedürfnisse am besten geeignete Bildungseinrichtung zu besuchen“, hieß es.