Nicht nur die Landwirte ächzen in Teilen Deutschlands, wenn der Regen längere Zeit ausbleibt. Auch viele Rasenflächen sehnen sich nach Wasser von oben. Wir erklären, warum man Rasen bewässern sollte, wann der beste Zeitpunkt dafür ist und was man dabei nie vergessen sollte.
Für Sonnenanbeter waren die Sommer der vergangenen Jahre ein Segen. In vielen Regionen Deutschlands schob Klärchen über die Sommerferien durchgehend Dienst. Kaum mal ein Wölkchen. Von Regen weit und breit keine Spur. So geht das nun schon ein paar Jahren. Und nicht nur die Landwirte müssen ob der langen Dürrephase jedes Mal auf’s Neue kreativ sein. Auch manch Gärtner kann den Halmen seines akkurat gepflegten Rasen quasi beim Verbrennen zuschauen. Es sei denn er hat dem Grün rechtzeitig mit einer Extra-Portion Wasser unter die Wurzeln gegriffen. Doch Obacht: Weil das kühle Nass in einzelnen Regionen der Republik immer öfter knapp werden könnte, sollten Schrebergärtner beim Rasen bewässern besonders rücksichtsvoll sein und sparsam agieren.
Wie der Drahtseilakt gelingt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Rasen bewässern – warum eigentlich?
Gräser haben in der Regel sehr kurze Wurzeln. In längeren Trockenperioden schaffen sie es irgendwann nicht mehr, sich das Wasser aus der Tiefe des Bodens zu holen. Je nach Boden und der Lage des Rasens dürstet es die Halme durchschnittlich nach etwa 2,5 Litern Wasser pro Tag (und Quadratmeter). Ein paar sporadische Gewittergüsse reichen dafür bei Weitem nicht aus. Wer seinen Rasen also nicht der sengenden Sonne überlassen will, sollte hin und wieder selbst nachhelfen. Dabei gilt der Grundsatz: Nicht täglich kleckern, sondern einmal die Woche klotzen.
Wer seinen Rasen richtig und nachhaltig bewässern möchte, sollte den Sprenkler nicht jeden Tag für ein paar Minuten auf die Wiese stellen. Denn das ist nicht mehr als ein Tropfen auf die trockenen Halme. Das Wasser bleibt schon knapp unter der Oberfläche hängen. Und das hat unschöne Folgen. Zum einen verfilzt der Rasen schneller. Dazu etablieren sich auch die Wurzeln knapp unter der Grasnarbe und warten täglich auf Nachschub. Bleibt der dann – zum Beispiel in der Urlaubszeit – aus, vertrocknen die Halme. Gewöhnt man den Rasen dagegen an eine wöchentliche, ausgiebige Dusche, überleben die Grashalme auch mal ein paar Tage ohne frisches Wasser.
Rasen bewässern: Früh morgens statt mittags
Ähnlich wie bei Zier- und Nutzpflanzen, gilt auch beim Rasen bewässern: Gönnen Sie sich in der Mittagshitze eine Pause und holen Sie den Gartenschlauch am frühen Morgen oder abends aus dem Schuppen. In der prallen Sonne wirken die Wassertröpfchen auf den sensiblen Grashalmen wie Brenngläser. Das Ergebnis: Hässliche gelbe und braune Flecken statt sattes Grün. Und es gibt noch einen Grund, warum man in den Mittagsstunden besser die Beine hochlegt. Auf dem warmen Boden verdunstet das Wasser schneller, als es überhaupt in den Boden sickern und die Wurzeln erreichen kann. Mit anderen Worten: Wer in der Mittagssonne seinen Rasen wässert, verschwendet sinnlos wertvolles Wasser.
Tipp: Wässern Sie den Rasen in den frühen Morgenstunden, wenn die Erde vom Tau der Nacht noch etwas feucht und der Boden kühl ist. Wer abends gießt, beglückt damit eher die Schnecken als den heiligen Rasen. Das Grün bleibt in den Nachtstunden länger feucht – und wird zum Paradies für hungrige Nacktschnecken.
Vier wichtige Regeln fürs Rasen wässern
Wässern Sie den Rasen mit sonnenwarmem RegenwasserGießen Sie möglichst nicht mit kaltem Wasser aus der LeitungWässern Sie den Rasen nur ein- bis zwei Mal pro WocheGießen Sie möglichst in den frühen Morgenstunden
Rasen bewässern: Das sind die besten Hilfsmittel
Kleine Rasenflächen wässert man am besten mit der guten alten Gießkanne. Das kostet zwar etwas mehr Kraft und Zeit – reicht in der Regel aber locker aus. Ein Gartenschlauch mit entsprechendem Aufsatz ist deutlich komfortabler und bei etwas größeren Rasenflächen auch sinnvoll. Gleich zwei Fliegen schlägt man allerdings mit einem Bewässerungssystem. Die verteilen das Wasser nicht nur gleichmäßig auf der Wiese, sondern sorgen zusätzlich bei Kindern für großen Spaß. Derartige Helfer können mittels Zeitschaltuhr auch programmiert und zu einer bestimmten Zeit in Gang gesetzt werden. Tüftler und Technikfreaks setzen gern auf ein unterirdisches Bewässerungssystem, das eine festgelegte Wassermenge zu bestimmten Zeiten im Boden verteilt.
Bluetooth Bewässerungssteuerung
So schön ein satt grüner Rasen vor dem eigenen Haus oder im Schrebergarten auch sein mag: Rasensprenger verbrauchen in einer Stunde bis zu 800 Liter Wasser. Wasser, das auch in Deutschland längst nicht mehr im Überfluss vorhanden ist. Einige Gemeinden in Hessen mussten im Sommer 2020 sogar den Wassernotstand ausrufen. Bei aller Liebe für das eigene Grün sollten auch Schrebergärtner in diesem und dem nächsten trockenen Sommer bewusst und verantwortungsvoll mit der wichtigen Ressource Wasser umgehen.
Wichtig: Nach dem Rasen mähen muss die Wiese nicht gewässert werden. Es sei denn, Sie haben zusätzlich gedüngt. Damit der Dünger ins Erdreich gelangt, sollte in diesem Fall gegossen werden.
Quellen:„gartenjournal.net“; „mein-schoener-garten.de“
Das könnte Sie auch interessieren:
Urlaubsbewässerung für Pflanzen: So überbrücken Sie lange AbwesenheitenBalkonbewässerung in der Urlaubszeit So versorgen Sie Ihre Pflanzen richtigRasen pflegen: Die besten Tipps für den SommerRasensprenger Test: Hier geht es zum Rasensprenger Vergleich.
Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.