Im „Dong Xuan Center“ in Lichtenberg gehen im März zwei Gruppen mit Macheten, Messer und Holzlatten aufeinander los. Für mehrere Männer hat das jetzt juristische Konsequenzen.
Nach einem Kampf mit Macheten, Messer und Holzlatten im asiatischen Großmarkt „Dong Xuan Center“ in Berlin-Lichtenberg sind drei Männer angeklagt worden. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der 36-Jährige, der 29-Jährige und der 20-Jährige sitzen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die Männer sollen zu einer von zwei Gruppen gehören, die am Abend des 15. März miteinander in Streit gerieten, nachdem der 36-Jährige einem Mitglied der anderen Gruppe unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Als das mutmaßliche Opfer fliehen wollte, soll die zehnköpfige Gruppe die Verfolgung aufgenommen haben.
Um weitere Schläge zu verhindern, soll der Verfolgte laut Staatsanwaltschaft den 36-Jährigen mit einem Messer verletzt haben. Daraufhin sollen sich die Angeschuldigten und weitere Gruppenmitglieder mit vier Macheten und einer Holzlatte bewaffnet – und eine Hetzjagd begonnen haben. Sie sollen den Mann und einen Zeugen, der ihm helfen wollte, erheblich verletzt haben.
Identität von sieben mutmaßlichen Angreifern noch unklar
Die drei Angeklagten wurden im März und im April festgenommen. Sie müssen sich nun vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten, der 20-Jährige in einem gesonderten Verfahren vor dem Jugendschöffengericht. Die Identität der sieben übrigen Mitglieder der mutmaßlichen Angreifergruppe konnte bisher nicht geklärt werden.
Der vietnamesische Großmarkt ist immer wieder Schauplatz von Gewalt und Razzien. Laut Bundeskriminalamt gilt Berlin als „Dreh- und Angelpunkt“ vietnamesischer Menschenhändler in Westeuropa – wobei das „Dong Xuan Center“ von zentraler Bedeutung sei. Es besteht aus mehreren großen Hallen mit insgesamt 350 Geschäften, die vor allem von Vietnamesen betrieben werden.