In NRW – wie in vielen Ländern der Welt – kommt es zu massiven Computer-Problemen. Betroffen sind Flughäfen aber auch Kommunen.
Weltweite Computer-Probleme führen an Flughäfen in NRW weiterhin zu Verspätungen und Flugausfällen. Betroffen sind unter anderem die Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund. Allerdings betrifft die Störung nur bestimmte Fluggesellschaften.
Am größten Flughafen in NRW in Düsseldorf gebe es weiterhin Beeinträchtigungen bei den Check-In- und Boarding-Prozessen von Eurowings, sagte ein Sprecher des Flughafens. Abflüge der Airline würden daher manuell eingecheckt. Betroffene Passagiere würden im Terminal mit Wasser versorgt. Systeme des Flughafens seien nicht betroffen.
Eurowings annulliert Flüge
Am Mittag teilte Eurowings mit, aufgrund anhaltender technischer Störungen alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr zu streichen. Damit solle das betroffene IT-System entlastet werden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Fluggesellschaft plane aber rund 80 Prozent des Flugprogramms durchzuführen.
Laut der Unternehmenswebsite waren über 50 Flüge von den Annullierungen betroffen. Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste sollen eigenständig ein Bahnticket buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, hieß es. Von und nach Düsseldorf wurden zunächst 15 Eurowings-Flüge gestrichen, von und nach Köln sechs. Der Flughafen Düsseldorf sprach am Nachmittag von aktuell insgesamt 20 annullierten Eurowings-Flügen.
Wasser für wartende Fluggäste
Am Flughafen Köln/Bonn sei es laut einem Sprecher an gewissen Teilen des Terminals durch die Störungen und damit verbundene Verspätungen schon merklich voller als sonst. Die Stimmung unter den Passagieren sei aber insgesamt ruhig. An wartende Reisende werde Wasser verteilt. Auch hier seien keine Flughafen-Systeme, sondern die Check-In- und Boarding-Systeme bestimmter Fluggesellschaften betroffen.
Am Flughafen in Dortmund seien neben Eurowings-Flügen auch die Systeme von Ryanair und Wizz Air betroffen, sagte eine Flughafensprecherin. Der Flugbetrieb laufe aber trotz der Störung weiter. Drei Flüge seien infolge der Störungen gestrichen worden, die meisten anderen hätten Verspätungen. Bereits am Mittag hatte man vom betroffenen Check-in- und Boarding-System auf ein anderes Abfertigungssystem umgestellt.
IT-Störung in Kommunen soll behoben werden
In NRW trifft die Störung teils auch Kommunen des Unternehmens Südwestfalen-IT (SIT), wie das Unternehmen am Vormittag mitteilte. Wie viele der gut 70 Kommunen in NRW als SIT-Kunden getroffen waren, konnte das Unternehmen aber nicht sagen. Auch das Ausmaß war unklar. Eine Sprecherin ergänzte später auf Anfrage, man werde die Störungen voraussichtlich noch am Nachmittag in allen Kommunen beheben können.
Der Kreis Soest teilte mit, dass die Folgen der Störung vor allem für Kundinnen und Kunden der Ausländerbehörde spürbar seien, da derzeit beispielsweise keine Aufenthaltstitel vergeben werden könnten. Hier würden nun direkt neue Termine vereinbart. Die allermeisten Serviceleistungen der Kreisverwaltung liefen aber reibungslos.
Hersteller will Problem behoben haben
Ein fehlerhaftes Software-Update hatte am Morgen weltweit weitreichende Störungen ausgelöst. Betroffen waren etwa Fluggesellschaften, Krankenhäuser und Behörden. Ursache war nach Angaben des Bundesinnenministeriums offenbar ein fehlerhaftes Update eines IT-Sicherheitssystems mit dem Namen „Falcon Sensor“ des Herstellers Crowdstrike. Dieser bestätigte den Fehler und erklärte ihn am Mittag für behoben. Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen einzelner Anbietern getroffen werden.