In einer Lübecker Villenstraße sollen Granitpoller Autofahrer am Parken hindern. Doch Anwohner fühlten sich an einen Friedhof erinnert und protestierten. Nun wurde gehandelt.
Im Streit um mehrere hundert Granitsteine in einer Villenstraße im Lübecker Stadtteil St. Jürgen hat die Stadt nun erneut gehandelt. Im Laufe der Woche seien 150 der 350 aufgestellten Stelen direkt über den Boden abgeflext worden, sagte eine Sprecherin der Stadt der Deutschen Presse-Agentur. „Sie können aufgrund der Fundamente nicht mit dem Bagger gezogen werden, weil sonst die Baumwurzeln und bestehende neue Bordanlagen beschädigt werden könnten.“ Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.
Granitstelen erinnern Anwohner an Friedhof
Die hellgrauen Granitstelen waren im Rahmen der Straßenumgestaltung entlang der Grünflächen aufgestellt worden, um das Parken dort zu verhindern. Anwohner fühlten sich durch die in Reih und Glied stehenden Poller jedoch offenbar an einen Friedhof erinnert und beschwerten sich. Die Stadt hatte die Poller daraufhin zunächst um 25 Zentimeter kürzen lassen. Doch den Anwohnern reichte das nicht.
Rückbau kostet 17.000 Euro
Der Bauausschuss habe dann im Mai die Entscheidung getroffen, einen Teil der Granitstelen ersatzlos zu entfernen. Der Rückbau kostet den Angaben zufolge rund 17.000 Euro. Es seien vor allem die Poller direkt an der Straße abgeflext worden, sagte der zuständige Steinmetz den „Lübecker Nachrichten“. Dort verhindert bereits ein hoher Bordstein weitgehend das Befahren der Grünflächen.
Material wird weiter verwendet
Die Granitsteine sollen im Anschluss weiterverwendet werden. Zu den Kosten der aufgestellten Poller konnte die Stadtsprecherin keine genauen Angaben machen. „Die Kosten der Stelen machen von den Gesamtkosten – etwa 2,2 Millionen Euro – des gesamten Straßenumbaus einen niedrigen bis mittleren fünfstelligen Betrag aus.“