Der noch junge Thüringer Landesverband des Bündnis Sahra Wagenknecht hat gute Chancen in den Landtag einzuziehen. Im Wahlkampf wird das Gesicht der Parteigründerin omnipräsent sein.
Der BSW-Landesverband setzt im Wahlkampf massiv auf die Parteigründerin Sahra Wagenknecht – obwohl diese bei der Landtagswahl gar nicht zur Wahl steht. Mehrere Motive für Großplakate zeigen Wagenknecht, wie Landeschef Steffen Schütz am Donnerstag in Erfurt bei der Präsentation der geplanten Kampagne des Bündnis Sahra Wagenknecht sagte. Auf diesen großen Flächen werbe das Bündnis zum Beispiel mit Slogans wie „Diplomatie statt Kriegstreiberei“ oder „Mitsprache statt Bevormundung“ unter anderem um die Stimmen von Nicht-Wählern.
Gleichzeitig räumte Schütz ein, dass sich viele interne Abläufe beim BSW noch einspielen müssten. „Wir fühlen uns häufig ja auch wie in einer Werkstatt“, sagte er. Es werde beim BSW-Landesverband gehobelt, wobei auch Späne fielen. Ziel seiner Partei sei ein Neustart für den Freistaat.
Obwohl der Landesverband von BSW erst im März gegründet worden ist, hat die Partei gute Chancen, bei der Landtagswahl am 1. September ins Parlament in Erfurt einzuziehen. In den jüngsten Wahlumfragen kam die Partei auf einen zu erwartenden Zweitstimmenanteil von etwa 20 Prozent.
Drei Spitzenkandidaten
Nach Angaben von Schütz soll neben ihm und der BSW-Landesvorsitzenden Katja Wolf auch der Journalist Steffen Quasebarth eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen. Das BSW gehe mit drei Spitzenkandidaten in diesen Wahlkampf, sagte Schütz. Zu den zentralen Themen für die Partei gehörten unter anderem auch die Bildungspolitik und die soziale Gerechtigkeit.
Die Ex-Linke Wolf sagte, da sie schon mehrere Wahlkämpfe geführt habe, unterschätze sie nicht, wie anstrengend die nächsten Wochen für sie und die anderen Wahlkämpfer würden. „Wenn man die Chance hat zu essen: essen“, sagte sie. Das Gleiche gelte für Schlaf. Dennoch seien Zeiten des Wahlkampfes für sie auch bereichernd, weil sie dabei viele neue Menschen kennenlerne.