Die meisten Menschen wünschen sich einen Partner, doch nicht alle Singles stecken besonders viel Aufwand in das Kennenlernen einer neuen Person. Eine aktuelle Studie entschlüsselte nun, woran das liegen kann.
Ist es nicht häufig schöner zu zweit abends einen Film zu schauen als alleine? Macht das Kochen für zwei Menschen nicht mehr Spaß, als für einen? Single sein ist nicht immer eine Freude und viele Menschen wünschen sich einen Partner fürs Leben. Doch wie kommt es, dass manch einer sich beim Dating förmlich überwirft und sich richtig Mühe gibt, die neue Bekanntschaft zu erobern und jemand anderes gerade mal einen Kaffee ausgibt und eine Nachricht pro Tag absetzt?
Die Forscher Menelaos Apostolou, Burcu Tekeş und Antonios Kagialis gingen in einer Studie von 2024 der Ursache für diese Unterschiede auf den Grund. 990 griechisch und türkischstämmige Menschen wurden zu dem Themenschwerpunkt befragt, inwiefern ihre eigene Angst ihre Bemühungen beim Dating beeinflusst. Die Studie umfasste 568 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 33,4 Jahren, 412 Männer, die im Durchschnitt 34,8 Jahre alt waren, sechs Personen mit diversem Geschlecht und vier Personen ohne Geschlechtsangabe. Von den Teilnehmern gaben 25,9 Prozent an, in einer Beziehung zu sein, 20,1 Prozent waren unfreiwillig Single, 19,3 Prozent verheiratet, 18,7 Prozent in einer Beziehung, 12,0 Prozent freiwillig Single, und 4,0 Prozent klassifizierten ihren Beziehungsstatus als „anders“.
Hat die Angst vorm Single-Dasein etwas mit dem Dating-Aufwand zu tun? Die Forscher fragten nach
Dann befragten die Forscher die Teilnehmer nach dem bisher betriebenen Aufwand bei der Suche nach langfristigen Beziehungen. Mit einer Skala von 1 bis 5 sollten sie folgende Aussagen für sich einordnen:
Wenn ich am Ende meines Lebens alleine bin, werde ich wahrscheinlich das Gefühl haben, mit mir stimmt etwas nicht.Der Gedanke, für immer Single zu bleiben, bereitet mir Angst.Einsamkeit macht mir Angst.Es macht mir Angst, keinen intimen Partner an meiner Seite zu haben.Es macht mir Angst, Single zu sein.
Anhand der Auswertungen bestätigte die Studie, was die Forscher als These im Vorwege vermutet hatten. Wer größere Angst davor hat, Single zu sein, der steckt auch mehr Mühe in die Partnersuche.
Beziehung Tränen Aggressionen 22.10
Menschen, die Angst vor Einsamkeit haben, scheinen also mehr Bemühungen, Aktivitäten und Kontaktaufnahme ins Dating zu investieren. Im Umkehrschluss konnten die Forscher so auch verifizieren, dass jemand, der freiwillig Single ist und keine Ängste vor dem Alleinsein hat, zwar nicht unbedingt alleine bleiben will, aber auf Grund der mangelnden Angst weniger intensive Bemühungen beim Kennenlernen anstrebt. Zwischen den Geschlechtern ließen sich hier keine Unterschiede ablesen.
Eine weitere Erkenntnis der Forscher leitete sich aus dem Selbstwertgefühl der Teilnehmer ab. Durch die erneute Einordnung auf einer Skala mit Aussagen wie „Ich habe das Gefühl, dass ich nicht viel habe, worauf ich stolz sein kann“ bewerteten sie das Selbstwertgefühl der befragten Personen. Dabei zeigte sich, dass es einen direkten Zusammenhang der Faktoren gibt: Menschen mit höherem Selbstwertgefühl sind sicherer darin, einen Partner zu finden und zu halten, was ihre Angst vor dem Alleinsein verringert. Daher investieren sie weniger Zeit und Mühe ins Dating.
Als Fazit lässt sich somit zusammenfassen, wer mehr Aufwand in den Kennenlernprozess und das Dating investiert als Single, ist nicht automatisch interessierter an dem Gegenüber. Es kann auch sein, dass derjenige einfach Angst hat alleine zu bleiben und nicht das größte Selbstwertgefühl besitzt.
Quellen: Psychology Today, Studie
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