Fußball-Europameisterschaft: Dehoga: Fußball-EM hat sich auf Branche positiv ausgewirkt

Nicht jedes Hotel und jedes Lokal im Bundesland habe wegen der EM gleich mehr Geld in der Kasse, sagt der Dehoga-Chef. Aber das Turnier habe zumindest die Stimmung in der Branche etwas aufgehellt.

Die Fußball-Europameisterschaft hat sich nach Einschätzung von Gereon Haumann vom Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Rheinland-Pfalz insgesamt eher positiv auf die Branche ausgewirkt. Zwar sei das Bundesland kein EM-Spielort gewesen, aber es habe sich auf jeden Fall gelohnt, sagte der Dehoga-Präsident der Deutschen Presse-Agentur. „Nach Monaten der negativen Ereignisse haben auch die guten deutschen Spiele Menschen einen Anlass gegeben, gemeinsam rauszugehen, zu feiern und Freude zu haben.“

Haumann zufolge haben etwa zehn Prozent der gastgewerblichen Betriebe in Rheinland-Pfalz direkt von dem Turnier profitiert. „Das waren zum Beispiel anlassbezogene Übernachtungen, etwa in Mainz ist die Hotellerie sehr zufrieden.“ Die Landeshauptstadt liege nahe am EM-Spielort Frankfurt, aber auch nicht weit von den Spielorten Köln und Stuttgart entfernt. „Zudem war in Mainz die slowakische Mannschaft untergebracht, das haben Fans genutzt, um nahe am Team zu sein.“

Stimmung ins Positive wandeln

Etwa 90 Prozent der gastgewerblichen Betriebe hätten zwar keine direkten zusätzlichen Umsätze, einige vielleicht sogar weniger als sonst. „Aber insgesamt sind die positiven Effekte sehr hoch, weil die EM eine positive Stimmung ausgelöst hat. Ich schätze die indirekte Wirkung, die auch erst in den nächsten Wochen erfolgen kann, als sehr positiv ein.“

Der Dehoga-Präsident erinnerte daran, dass Hotellerie und Gaststätten in Rheinland-Pfalz 2024 in den ersten sechs Monaten – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – 11,4 Prozent weniger Umsätze und 21 Prozent weniger Gewinn erzielt hätten. „Zum Großteil liegt das an der Rückerhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent in der Gastronomie. Die höheren Kosten können nicht in gleichem Maße umgesetzt werden.“

Das habe zu Jahresbeginn zu einer schlechten Stimmung in der Branche geführt, sagte Haumann. „Die Europameisterschaft hat diese Entwicklung zumindest abgemildert – wenn nicht gar ins Positive verwandelt.“