Die Bahn saniert in den kommenden Jahren 40 Hauptstrecken. Das soll den Schienenverkehr wieder zuverlässiger machen. Kritiker sagen: Die Sanierung allein genügt nicht für die Verkehrswende.
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hält die bevorstehende Generalsanierung von Hauptstrecken der Deutschen Bahn lediglich für einen Schritt in die richtige Richtung, aber nicht für ausreichend. „Mit den Generalsanierungen allein werden wir nicht mehr Züge und auch kein besseres Schienennetz bekommen, lediglich das sogenannte Grundstörungsniveau auf den hoch ausgelasteten Strecken wird erheblich gesenkt“, sagte die VCD-Vorsitzende Kerstin Haarmann vor der Sperrung der Strecke Frankfurt-Mannheim an diesem Montag.
Um das gesamte Netz für die Zukunft fit zu machen, müsse man auch die Schienenknoten in den großen Städten besser auszubauen und vor allem digitalisieren. Außerdem seien genug Ausweichstrecken nötig, damit der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene auch bei Reparaturen weiterlaufen könne.
„Trotz knapper Kassen darf bei der Bahn nicht gekürzt werden – wir fordern im Gegenteil höhere Investitionen in Bahnausbau, Digitalisierung und Elektrifizierung, sonst kann die Verkehrswende nicht gelingen. Die ursprünglich versprochenen 45 Milliarden Euro bis 2027 wären ein guter Anfang“, sagte Haarmann.
Auf der vielbefahrenen Verbindung Frankfurt-Mannheim werden bis Mitte Dezember Gleise, Oberleitungen, Signale, Weichen, Brücken und Bahnhöfe modernisiert. Eine solche Generalsanierung ist bis 2030 für 40 hoch belastete Korridore in Deutschland geplant. Kommendes Jahr sind die Abschnitte Hamburg–Berlin sowie Emmerich–Oberhausen an der Reihe.