Auf Nato-Gipfel: „Versprecher passieren“: Scholz verteidigt US-Präsident Joe Biden und dessen Patzer

Die Fitness des US-Präsidenten Joe Biden steht nicht erst seit dem Nato-Gipfel im Fokus. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Lage weniger kritisch als viele andere.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den mit massiven Zweifeln an seiner mentalen Fitness konfrontierten US-Präsidenten Joe Biden für seine Führungsstärke gelobt. „Es wäre ein großer Fehler, den Präsidenten zu unterschätzen“, sagte Scholz am Donnerstag in einem am Rande des Nato-Gipfels in Washington geführten Interview mit dem US-Sender PBS. „Seine Führung war sehr wichtig in den vergangenen Jahren und Monaten.“ Der US-Präsident sei „erfolgreich darin, die notwendigen Dinge zu tun, zum Beispiel bei der Organisation des Nato-Bündnisses“.

Zu dem allgemein als desaströs bewerteten Auftritt Bidens im Fernsehduell mit seinem Präsidentschaftsrivalen Donald Trump Ende Juni sagte der Kanzler in dem auf Englisch geführten Interview, er habe den 81-Jährigen in der damaligen Debatte „klar und fokussiert“ gesehen.

STERN PAID 08_24 Biden Titel6.12Scholz war auch bei Bidens Patzer anwesend, als der den ukrainischen Präsidenten Wolodymr Selenskyj begrüßte: „Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.“

Olaf Scholz steht perplex neben Joe Biden

Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkte der 81-Jährige den Fehler. Er korrigierte sich unmittelbar und sagte entschuldigend, er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenskyj, der neben ihm auf der Bühne stand, konterte scherzhaft mit den Worten: „Ich bin besser.“Sie wollen Joe Biden zum Rückzug bewegen 16:08

Scholz, der ebenfalls auf der Bühne stand und die Szene etwas perplex beobachtete, kommentierte den Vorfall nüchtern: „Versprecher passieren.“ Wenn man genug beobachte, finde man auch genug Fehler. Der Inhalte von Bidens Rede ändere sich dadurch nicht. 

Die eigentliche Bewährungsprobe für den US-Präsidenten steht aber noch aus: In der Nacht zum Freitag will er zum Ende des Nato-Gipfels eine Pressekonferenz geben.