Für die Flutung des ehemaligen Tagebaus Cottbus Nord wird noch viel Wasser gebraucht. Nachschub für den Cottbuser Ostsee kommt aus der Spree – dem vielen Regen sei Dank.
Der viele Sommerregen kommt dem Cottbuser Ostsee zugute. Er soll Flutungswasser aus der Spree bekommen, wie das Energieunternehmen Leag mitteilte. Die Verwandlung des ehemaligen Braunkohletagebaus Cottbus Nord zu einem See vor den Toren der Stadt hat vor fünf Jahren begonnen. Der Wasserstand hat sich zuletzt etwas verringert. Grund sind Verdunstung und Versickerungseffekte.
Flutung ist freigegeben
Nach ergiebigen Niederschlägen habe die Flutungszentrale Lausitz eine entsprechende Steueranweisung gegeben. Das brandenburgische Landesumweltamt habe eine Flutung von bis zu 1,9 Kubikmeter pro Sekunde erlaubt, so die Leag.
Der Cottbuser Ostsee erhalte damit erstmals seit Flutungsbeginn im Hochsommer Wasser aus der Spree. Je nach Witterungslage und Niederschlagsmengen kann die Menge in den kommenden Tagen jederzeit angepasst werden.
Der See hat seit Jahresanfang eine geschlossene Wasserfläche, der Seeboden ist vollständig mit Wasser bedeckt. Seit April 2019 fließt vor allem in den Wintermonaten Spreewasser in den künftig 1900 Hektar großen Bergbaufolgesee. Derzeit liegt der Wasserstand bei 61,15 Meter.
Der Ostsee als Touristenziel
Nach Ende der Flutung soll er bei 62,5 Meter über Normal liegen. Leag erwartet, dass sie Flutung – abhängig von künftigen Niederschlägen – 2025 abgeschlossen ist. Der Ostsee wird gut zweieinhalbmal so groß wie der Große Müggelsee in Berlin.
Das Gewässer soll einerseits zum Touristenziel werden, andererseits eine Rolle bei der Energiewende spielen. Die Cottbuser Stadtwerke wollen bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien künftig mindestens 40 Prozent der Fernwärme durch eine Großwärmepumpe im Cottbuser Ostsee bereitstellen.
Geplant ist außerdem ein Stadtquartier am Wasser mit neuen Wohnbereichen, Gewerbeflächen, ein Energiecampus als Denkfabrik sowie ein Bildungs- und Behördenzentrum.