Gaming-Zubehör: Streaming-Mikrofone im Vergleich: Diese Schallwandler bieten klaren Klang

Ohne ihre Streaming-Mikrofone wären Knossi & Co. nicht zu denen geworden, die sie sind. Welche Schallwandler dafür sorgen, dass die Audienz versteht, was Streamer brüllen, klärt der Vergleich von vier Mikrofonen.

Eines ist sicher: Die geistigen Ergüsse von Knossi, MontanaBlack, Trymacs & Co. gehen nicht in die Annalen deutscher Dichterkunst ein. Trotzdem erfreuen sich die Streamer großer Beliebtheit und natürlich hegen sie ein Interesse daran, dass ihre Zuschauer:innen sie gut verstehen. Denn unterhaltsam sind ihre Showeinlagen allemal. Neben einer vernünftigen Kamera braucht es dafür vor allem ein gutes Mikrofon.

Für ASMR-Streamer sollte das in der Lage sein, leise Töne aufzunehmen, ohne das Signal zu übersteuern. Für Schreihälse wie Knossi ist dagegen ein Handling lauter Schallquellen wichtig, damit der Ton nicht an Klarheit einbüßt. Ansonsten gilt es noch zwischen XLR- und USB-Mikrofon zu unterscheiden. 

XLR- oder USB- fürs Streamen

Der Vorteil eines USB-Mikrofons ist, dass Sie es einfach in Ihren Rechner stecken und loslegen können. Außerdem sind diese Mikrofone meist günstiger. Das war es dann aber auch. XLR-Mikrofone benötigen dagegen noch ein Audio-Interface, das Sie mit Ihrem Rechner verbinden müssen.

Dafür bieten sie meist eine bessere Abtastrate und eine höhere Bit-Tiefe, was sich meist in einer besseren Klangqualität niederschlägt. Streamer:innen reicht in der Regel ein USB-Mikrofon, Musiker:innen, Sänger:innen oder Podcaster:innen haben hingegen ein Interesse an der besseren Aufnahmequalität von XLR-Mikrofonen.

Leider sind diese auch die kostspieligere Variante. Für Audio-Interface und Mikrofon berappen Sie ohne Probleme 500 Euro und mehr. Ein vernünftiges USB-Mikrofon kostet in der Regel nicht mehr als 300 Euro. 

Bei beiden Varianten brauchen Sie allerdings auch vernünftige Kopfhörer, um sich selbst und den Sound im Spiel zu hören. Wichtig ist hier, dass die Kopfhörer den Schall nicht zurück ins Mikrofon geben, weil das eine Rückkopplung erzeugt. Außerdem gilt es noch zwischen Kondensatormikrofonen und dynamischen Mikrofonen zu unterscheiden. Der Unterschied beider Gattungen liegt darin, wie das Mikrofon den Schall in elektrische Signale umwandelt.

Ohne zu tief in die Technik einsteigen zu wollen, gilt folgende Faustregel: Kondensatormikrofone eignen sich wegen ihrer Beschaffenheit eher dazu, Schallquellen detailliert und klar aufzunehmen. Sie kommen deshalb vor allem für Stimmaufnahmen zum Einsatz. Außerdem benötigen Sie eine Phantomspeisung, um zu funktionieren. Dabei handelt es sich um eine Spannungsversorgung zwischen zwölf und 48 Volt.

Dynamische Mikrofone eignen sich dagegen besser für laute Schallquellen wie beispielsweise ein Schlagzeug. Der Grund dafür ist, dass dynamische Mikrofone mit hohem Schalldruck besser klarkommen als Kondensatormikrofone, die dazu neigen, zu übersteuern, wenn der Schalldruck zu hoch ist. Außerdem brauchen dynamische Mikrofone keine Phantomspeisung. Weil Streamer:innen in der Regel sprechen und nicht brüllen, sind Kondensatormikrofone für sie die bessere Wahl. Genug der Theorie, rein ins Vergnügen. 

Sennheiser Profile Streaming Set

Sennheiser Profile Streaming Set

Verbindung: USB-CFrequenzbereich: 20 bis 20.000 HzAbtastrate: 48.000 Hz24 bit

Sennheiser ist vor allem für seine exzellenten Kopfhörer bekannt. Aber auch die Mikrofone des Herstellers überzeugen durch ihre Aufnahmequalität. Wer ein einfach zu bedienendes Streaming-Mikrofon braucht, sollte sich das Sennheiser-Profile-Streaming-Set anschauen. Der Hersteller liefert es mit einem Stativarm aus, den Sie an Ihrem Schreibtisch mit Hilfe einer Zwinge befestigen. Am Kopf des Stativs befestigen Sie natürlich das Mikrofon. 

Dabei handelt es sich um ein Kondensatormikrofon mit mehreren Einstellungsmöglichkeiten. So bietet es einen Stummschalter, falls die Zuhörer:innen mal etwas nicht hören sollen. Dazu gesellt sich ein Regler, um das Mikrofon zu verstärken (Gain-Regler) und einen Mix-Regler. Außerdem befindet sich am Mikrofon ein Kopfhörerausgang inklusive Lautstärkeregelung für die Kopfhörer. An dem Gain-Regler befinden sich kleine LEDs, die anzeigen, ob das aufgenommene Signal übersteuert. 

Per USB-C-Kabel verbinden Sie das Mikrofon mit Ihrem Computer. Im Lieferumfang enthalten ist ein drei Meter langes Kabel. Zusatzsoftware müssen Sie nicht installieren. Laut Hersteller lässt sich das Mikrofon einfach einstöpseln und ist dann startklar. Technisch nimmt es laut Sennheiser Laute zwischen 20 bis 20.000 Hertz auf und damit jeden Frequenzbereich, den das menschliche Ohr hören kann. Es arbeitet mit einer Abtastrate von 48.000 Hertz, was für ein USB-Mikrofon ein vernünftiger Wert ist. 

RODE NT-USB

RØDE NT-USB

Verbindung: USB-CFrequenzbereich: 20 bis 20.000 HzAbtastrate: 48.000 Hz16 bit

Wenn Ihnen das Stativ auf dem Schreibtisch zu wuchtig ist und Sie gedenken, den Schallwandler mit auf Reisen zu nehmen, könnte das RODE NT-USB-Mikrofon das Modell Ihrer Wahl sein. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Kondensatormikrofon, das Sie per USB mit Ihrem Computer verbinden. Wichtig: Es handelt sich dabei um eine USB-A-Verbindung, also die ältere und etwas klobigere Buchse.

Wenn Sie das Mikrofon per USB-C mit dem Rechner verbinden wollen, brauchen Sie dafür einen passenden Adapter. Und falls Sie das Mikrofon mit Ihrem iPad nutzen wollen, brauchen Sie dafür übrigens entweder die Rode-Reporter-App, Garageband oder eine andere ähnliche Software. Die Benutzung mit einem Computer läuft laut Hersteller hingegen ohne Zusatzsoftware. 

Was die Bedienbarkeit des Rode NT-USB angeht, ist es etwas schlechter ausgestattet als das Sennheiser-Mikrofon. Das Modell von Rode bietet nur zwei Regler und eine Audiobuchse für Kopfhörer. Der obere Regler ist die Mixsteuerung. Sie stellt ein, wie viel von Ihrem direkten Mikrofonsignal an Ihren Kopfhörer gesendet wird, damit Sie sich selbst auch hören. Drehen Sie ihn also ganz nach links, hören Sie zwar noch den Spielsound, aber nicht, was das Mikrofon aufnimmt.

Darunter befindet sich der Lautstärkeregler. Damit stellen Sie ein, wie laut Sie die Audiosignale auf Ihrem Kopfhörer hören wollen, der mit dem Mikrofon verbunden ist – einschließlich der Töne, die von Ihrem Rechner kommen. Das Rode-Mikrofon nimmt übrigens auch alle Töne auf, die mit dem menschlichen Ohr zu hören sind und das mit der selben Abtastrate wie das Sennheiser-Mikrofon.

RODE Studio-Kit mit NT1 und AI-1 Audio-Interface

RODE Studio-Kit mit NT1 Kondensatormikrofon und AI-1 Audio-Interface

Verbindung: XLRFrequenzbereich: 20 bis 20.000 HzAbtastrate: 48.000 Hz, 96.000 Hz, 192.000 Hz24, 32 bit

Wenn Sie lieber auf die Verbindung aus Mikrofon und Audio-Interface setzen wollen, könnte das Studio-Kit von Rode passen. Im Set enthalten ist das Rode NT1 als Mikrofon sowie das AI-1 Audio-Interface des Herstellers. Eine Mikrofonhalterung ist in Form einer Mikrofonspinne enthalten. Ein Stativ fehlt leider. Der Aufbau ist etwas aufwendiger als beim USB-Mikrofon, weil Sie das Mikro mit dem Audio-Interface verbinden und das Audio-Interface mit Ihrem Computer. Steht einmal alles, stellen Sie Ihr Mikrofon dann am Audio-Interface ein. 

Das Rode NT1 ist natürlich wieder ein Kondensatormikrofon. Klanglich steht es seinem USB-Konterfei in nichts nach und übertrifft dieses noch. Grund dafür ist die schnellere Abtastrate des NT1. Das Audio-Interface besticht durch seine einfache Bedienung. Es bietet natürlich eine Audiobuchse, um Kopfhörer mit ihm zu verbinden. In die XLR-Buchse stecken Sie natürlich das Kabel des Mikrofons. Dazu befinden sich zwei Regler am Audio-Interface. Mit dem linken Drehrad steuern Sie die Mikrofonverstärkung. Drücken Sie darauf, stellt das Audio-Interface die Phantomspeisung her. Sie wird von Kondensatormikrofonen gebraucht, um zu funktionieren. Ob die Phantomspeisung aktiviert ist, verrät das Audio-Interface mit einer kleinen LED. 

Eine weitere LED zeigt an, ob die Verstärkung zu stark eingestellt ist und das Mikrofon übersteuert. Leuchtet sie grün oder orange, übersteuert das Mikro nicht, leuchtet sie rot, sollten Sie die Verstärkung etwas herunter regulieren. Der zweite Drehregler reguliert die Lautstärke der angeschlossenen Kopfhörer. Wichtig: Auch in diesem Drehschalter verbirgt sich ein Knopf. Per Druck schalten Sie das „Direct Monitoring“ ein, welches das eingehende Signal latenzfrei auf den Ausgang weiterleitet. Was die Aufnahmequalität angeht, gibt es an dem Rode NT1 nichts auszusetzen. Wieder nimmt es Schallquellen im Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hertz auf und das mit einer überdurchschnittlichen Abtastrate von 192.000 Hertz.

Streaming-Mikrofon: HyperX QuadCast S

HyperX QuadCast S

Verbindung: USB-CFrequenzbereich: 20 bis 20.000 HzAbtastrate: keine Angabe16 bit

Was die bereits vorgestellten Mikrofone eint, ist dass sie nicht durch ein besonderes Design bestechen. Wenn Sie ein Streaming-Mikrofon im besonderen Gaming-Look suchen, ist das QuadCast S von HyperX das Modell Ihrer Wahl. Besonders machen es seine LEDs, mit denen es sich nahtlos in andere funkelnde Gaming-Hardware auf dem Schreibtisch einreiht. Es handelt sich abermals um ein Kondensatormikrofon, das Töne im Bereich zwischen 20 und 20.000 Hertz aufnimmt. Leider schweigt sich HyperX dazu aus, mit welcher Abtastrate sein Mikrofon arbeitet. Per USB-C verbindet sich das Mikrofon mit Ihrem Computer. Ein Audio-Interface ist also nicht nötig.

Natürlich befindet sich auch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer am Mikrofon. Was HyperX dagegen vermissen lässt, ist ein Lautstärkeregler für die Kopfhörer. Diese Regelung muss dann in Windows oder MacOS vorgenommen werden. Immerhin lässt sich der Pegel am Mikrofon einstellen und das gelingt über ein Drehrad an der Unterseite. Einen Mute-Schalter gibt es ebenfalls. Um das Mikrofon stumm zu schalten, müssen Sie einfach auf die Oberseite tippen.

Problematisch ist die Mikrofonspinne. Leider lässt sie sich nicht in der Höhe verstellen. Für die meisten Nutzer:innen dürfte sich das Mikrofon damit zu weit weg befinden, wenn sie es einfach auf den Tisch stellen. Falls Sie ein Mikrofonstativ nutzen gibt es aber gute Nachrichten: HyperX liefert Adapter mit, mit denen Sie das Mikro an die meisten Halterung montieren können. Noch problematischer bei der Mikrofonspinne ist allerdings, dass nicht alle Kopfhörerkabel durch den kleinen Schlitz passen, durch den Sie müssen, um sich mit dem Mikrofon zu verbinden. Das ist äußerst unglücklich. 

Quellen:lewitt-audio.combonedo.de, teufel.de, youtube.com, computerbase.de

Das könnte Sie auch interessieren: 

Für den (sub)optimalen Zoom: Teleobjektive für das iPhone im VergleichGaming-Router im Vergleich: Diese Modelle machen Zocker glücklichFünf Vlog-Kameras im Vergleich: die besten Modelle für YouTube, Instagram & Co.

Dieser Artike enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.