Im Winter noch hat Nikki Haley beim parteiinternen Vorwahlkampf kein gutes Wort über Donald Trump verloren. Nun stärkt die einstige Konkurrentin dem 78-Jährigen hochoffiziell den Rücken.
Die einstige parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley stellt sich vor dem Parteitag der Republikaner hinter Präsidentschaftsbewerber Donald Trump. Die 52-Jährige hat die Delegiertenstimmen, die sie bei den Vorwahlen gewonnen hat, freigegeben, wie US-Medien unter Berufung auf Haleys Team berichteten. Die Republikanerin ermutigte die 97 Delegierten bei dem Parteitag kommende Woche in Milwaukee für Trump als Präsidentschaftskandidaten zu stimmen.
Diese können nun für Trump votieren, müssen dies aber nicht. Es handelt sich um einen symbolischen Akt, denn Trump erreichte die bei den Republikanern erforderliche Schwelle von 1215 Delegierten bereits im März und ist auf die Stimmen nicht angewiesen.
Nikki Haley stärkt Donald Trump den Rücken
Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein wochenlanges Duell mit Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich schließlich geschlagen. Unmittelbar nach ihrem Ausstieg hatte Haley demonstrativ darauf verzichtet, Trump ihre Unterstützung auszusprechen.Wer die US-Wahl entscheiden wird18.52
Im Mai sagte sie schließlich, dass sie bei der Wahl im November Trump wählen werde. Haley und Trump waren sich im Vorwahlkampf heftig angegangen und haben kein gutes Haar aneinander gelassen. Für einige Republikaner war die als etwas moderater geltende Haley eine weniger rhetorisch aggressive und jüngere Alternative zu dem 78 Jahre alten Trump.
Biden gegen Trump: Neuauflage des Duells?
„Der Nominierungsparteitag ist eine Zeit für republikanische Einheit“, schrieb Haley nun Medien zufolge. US-Präsident Joe Biden sei nicht in der Lage, eine zweite Amtszeit zu absolvieren, und Vize Kamala Harris wäre eine „Katastrophe für Amerika“, so Haley. „Wir brauchen einen Präsidenten, der unsere Feinde zur Rechenschaft zieht, unsere Grenze sichert, unsere Schulden streicht und unsere Wirtschaft wieder auf Kurs bringt. Ich ermutige meine Delegierten, nächste Woche in Milwaukee Donald Trump zu unterstützen.“ Am Parteitag selbst werde sie nicht teilnehmen, hieß es. Trump hatte bereits vor einigen Wochen ausgeschlossen, sie zur Kandidatin für das Vizepräsidentenamt zu machen.
Bisher sieht es so aus, als würde es im US-Wahlkampf zu einer Neuauflage des Duells zwischen Trump und Biden kommen, der bei der Wahl am 5. November erneut antreten will und in seiner Partei die nötigen Delegiertenstimmen für eine seine Kandidatur ebenfalls sicher hat. Nach dem TV-Desaster gegen Trump vor anderthalb Wochen ist allerdings bei den Demokraten eine Debatte darüber entbrannt, ob Biden wegen seines hohen Alters von 81 Jahren der richtige Kandidat ist.