Der Frühling blüht auf und mit ihm zahlreiche Garten- und Zimmerpflanzen – für Blattläuse das reinste Schlaraffenland, für junge Blätter und Triebe ein wahrer Albtraum. Wie Sie die Schädlinge erfolgreich bekämpfen, erfahren Sie hier.
Wussten Sie, dass es weltweit 3000 unterschiedliche Arten von Blattläusen gibt? Davon leben zwar nur 850 in Mitteleuropa – das sind aber immer noch genug, um die heimische Garten- und Pflanzenwelt in Angst und Schrecken zu versetzen. Denn Blattläuse machen vor keinem Gewächs halt, da sie es in erster Linie auf den Pflanzensaft abgesehen haben, von dem sie sich ernähren und in Form von einem klebrig-süßen Honigtau wieder ausscheiden. Das wiederum lockt andere Insekten wie Ameisen, Wespen oder Honigbienen an, die es auf den Honigtau abgesehen haben. Unter optimalen Bedingungen können sich die Blattläuse rasend schnell vermehren und der befallenen Pflanze großen Schaden zufügen. Und das mit Beginn des Frühlings bis in den Herbst hinein – wenn Sie die Schädlinge nicht erfolgreich bekämpfen.
Daran erkennen Sie einen möglichen Befall
Sie sind nur wenige Millimeter groß und haben einen kleinen Stechrüssel, mit dem sie den Pflanzensaft aussaugen. Es gibt schwarze und grüne, rote und gelbe, braune und weiße Blattläuse, manche von ihnen können sogar fliegen – die meisten Arten haben jedoch keine Flügel. Ihre Fortpflanzung findet eingeschlechtlich statt, der Fachbegriff dafür lautet Parthenogenese und bedeutet übersetzt: Nachdem sich die Männchen und Weibchen gepaart haben, legt das Weibchen befruchtete Eier ab, aus denen nur Weibchen schlüpfen – die wiederum ohne eine Befruchtung durch ein Männchen lebende Nachkommen gebären. Und auch diese Jungtiere sind ausschließlich Weibchen und bekommen Nachwuchs, ohne befruchtet zu werden. Jedes Weibchen gebärt bis zu fünf Junge an nur einem Tag, die wenige Wochen leben.
Spätestens wenn sie dicht gedrängt in ganzen Kolonien eine Pflanze besiedeln, erkennt selbst ein Laie den Befall. Blattläuse bevorzugen frische Triebe und Blätter, daher findet man sie meistens auf den Unterseiten der Blätter oder nahe der Blatt-Ansätze. Abgesehen davon, dass sie die Pflanze regelrecht aussaugen, richten sie deutlich größere Schäden an der Pflanze durch die Übertragung von Viruserkrankungen an. Aus diesem Grund ist schnelles Handeln gefragt und das nicht erst dann, wenn Sie die Blattläuse erkennen. Achten Sie bei Ihren Pflanzen auf folgende Indizien, die für einen Befall sprechen können: gekräuselte, vertrocknete oder verfärbte Blätter, kümmerlicher Wuchs oder besagte Kolonien an den Blattunterseiten und Trieben der Pflanze.
Blattläuse bekämpfen: mit biologischen Hilfsmitteln
Gelbfalle
Dabei handelt es sich um eine Klebefalle, die giftfrei und vollkommen geruchlos ist. Die gelbe Fläche wurde auf beiden Seiten beleimt und enthält eine spezielle Lockfarbe, die beflügelte Blattläuse magisch anzieht – sodass diese daran kleben bleiben und verenden. Die Falle ist zum Stecken und zum Hängen geeignet.
Blattlaus-Sticks
Diese Stäbchen sind für Balkon- und Zimmerpflanzen gleichermaßen geeignet. Sie enthalten den Wirkstoff Flupyradifuron und werden einfach in die Erde gesteckt, um die Blattläuse zu bekämpfen oder ihnen vorzubeugen. Gehen Sie mit der Dosierung jedoch sparsam um, da es sich um kein Düngemittel handelt.
Pflanzenschutzspray
Das mit dem treffenden Namen Neudosan AF Neu Blattlausfrei ausgezeichnete Spray soll die Schädlinge effektiv bekämpfen, ohne dabei Nützlingen wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen zu schaden. Es kann drinnen und draußen angewendet werden und wurde von Ökotest für „sehr gut“ befunden.
Ein Marienkäfer kann bis zu 150 Blattläuse an nur einem Tag vertilgen
© desdelosalvaje
Blattläuse bekämpfen: mit natürlichen Feinden
Wie jeder andere Schädling auch haben Blattläuse natürliche Feinde. Dazu zählen Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Schlupfwespen, Raupenfliegen, Raubwanzen, Laufkäfer und Weichkäfer. Nur lassen sich die wenigsten davon erfolgreich züchten – bis auf Marienkäfer bzw. deren Larven. Sie sind äußerst effektiv im Kampf gegen Blattläuse: Immerhin frisst ein Käfer bis zu 150 Läuse am Tag, eine Larve schafft sogar 800.
Alternativ dazu können Sie es auch mit Schlupfwespen versuchen: Die Insekten sind winzig, aber äußerst effektiv. Kaum geschlüpft, legen sie ihre Eier in die der Blattläuse. Das Gute an den Insekten ist: Gibt es keine Blattläuse bzw. Eier mehr, verschwinden die Schlupfwespen automatisch wieder. Wenn Sie einen Garten besitzen, können Sie natürlich auch ein Insektenhotel bauen, in dem sich viele Nützlinge heimisch fühlen.
Die besten Hausmittel gegen Blattläuse
Knoblauch: Wenn eine Pflanze nur leicht befallen ist, reicht eine Zehe schon aus. Stecken Sie diese ohne Schale nahe des Stiels in die Erde, dass nur noch eine Hälfte davon zu sehen ist. Bei einem stärkeren Befall müssen Sie die Pflanze mit einem Sud aus Knoblauch besprühen, den sie mithilfe von drei geschälten Zehen und einem Liter Wasser selbst herstellen können. Lassen Sie das Gemisch zwei Wochen ziehen, bevor Sie es auf die Blätter und Stielansätze sprühen.Oregano: Auch das schmackhafte Kraut bekommt den Blattläusen gar nicht gut. Setzen Sie dazu ebenfalls einen Sud an, indem Sie zehn Gramm getrockneten Oregano mit einem Liter Wasser aufkochen und abkühlen lassen – bevor sie die Mischung durch ein Sieb filtern und noch einmal mit Wasser verdünnen (das Verhältnis ist 1:3). Anschließend können Sie hier wieder eine Sprühflasche verwenden, um die befallene Pflanze mit dem Sud einzunebeln.Milch und Tee: Weitere Zutaten, die man ebenfalls immer im Haus hat, sind Milch und Tee: Mischen Sie entweder etwas Milch im Verhältnis 1:2 mit Wasser und sprühen es auf die befallene Pflanze oder aber Sie verwenden schwarzen Tee: Kochen Sie dazu 500 Milliliter Wasser auf und lassen darin zwei Teebeutel 15 Minuten lang ziehen. Sobald das Wasser abgekühlt ist, sprühen Sie es wie beschrieben auf die Pflanze. Die Gerbstoffe darin töten die Blattläuse.
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