Die Marienburg südlich von Hannover muss saniert werden, ein Pilz zerstört sonst das Holz in der Dachkonstruktion. Allerdings könnten die Arbeiten am Welfenschloss länger dauern als geplant.
Die umfassende Sanierung der Marienburg südlich von Hannover dürfte sich laut einem Medienbericht deutlich verzögern. Erst im Juli 2026 könnten die Planungen beendet sein, die Fertigstellung verschiebe sich auf „frühestens 2031“, teilte die Stiftung Schloss Marienburg einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag) zufolge mit. Bei einer Baubesprechung Ende Juni wurde demnach deutlich, dass frühere Gutachten ohne sogenannte Bauteilöffnungen erstellt worden waren. Zudem wurden trotz intensiver Archivrecherche keine Pläne etwa für die Dachkonstruktion gefunden.
Nach früheren Angaben des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur muss das an einem Hang stehende Schloss gesichert, die Gebäudehülle saniert und die technische Ausstattung erneuert werden. Die Sanierungsarbeiten sollten demnach in der ersten Hälfte 2024 beginnen und Schätzungen zufolge 2030 abgeschlossen sein. Das historische Schloss bei Pattensen zieht auch als Drehort der Serie „Maxton Hall“ großes Interesse auf sich.
Bei einer Begutachtung war in großen Teilen der Dachkonstruktion des Schlosses ein holzzerstörender Pilz, der Hausschwamm, entdeckt worden. Die Touristenattraktion kann wegen der Schäden auf unbestimmte Zeit nicht mehr besichtigt werden.
Nach Angaben der Stiftung müssen die Bauteilöffnungen zunächst ausgeschrieben werden. Dann könne „in einem ersten, schnellstmöglich umzusetzenden Abschnitt“ der Burghang am sogenannten Laubengang abgesichert werden. Außerdem solle ein Wetterdach zur Schadensabwehr errichtet werden, dann müssten das Tragwerk saniert und schließlich Dach und Fenster instandgesetzt werden, um die Gebäudehülle zu schließen, teilte die Stiftung mit. Stiftungsvorstand Ulrich von Jeinsen arbeite daran, einen Teil des Schlosses trotz der anstehenden Bauarbeiten zu öffnen.