Nach einem Überfall auf einen Geldtransporter kommt die Hamburger Polizei lange Zeit nicht auf die Spur der Täter. Ein Jahr nach der Tat werden zwei junge Männer verhaftet. Jetzt beginnt der Prozess.
Wegen eines Überfalls auf einen Geldtransporter in Hamburg-Billstedt müssen sich ab Mittwoch zwei junge Männer vor einer Jugendkammer am Landgericht verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sollen die Angeklagten im Alter von 20 und 24 Jahren am Silvestermorgen 2022 rund 182.000 Euro erbeutet haben. Zusammen mit einem unbekannten Mittäter seien sie maskiert auf zwei Mitarbeiter des Transportunternehmens vor einer Bankfiliale zugegangen. „Das ist ein Überfall! Geld her!“ sollen die Angeklagten gerufen haben. Einen der Angestellten bedrohten sie den Angaben zufolge mit einer Schusswaffe und nahmen ihm die Dienstwaffe ab. Bevor sie mit vier Geldkassetten geflüchtet sein sollen, sollen sie beiden Mitarbeitern Reizgas ins Gesicht gesprüht haben. Die Anklage lautet auf schweren Raub und gefährliche Körperverletzung.
Gut acht Monate nach dem Überfall hatte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der drei Täter ausgesetzt. Umfangreiche Ermittlungen hätten Ende 2023 zur Identifizierung der beiden Angeklagten geführt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag. Sie seien im Januar dieses Jahres verhaftet worden. Der dritte Täter ist weiter flüchtig.