Kinderbetreuung: Fünftägiger Warnstreik in Kita-Eigenbetrieben beginnt

Etwa 35.000 Kinder sind betroffen, wenn die Erzieherinnen und Erzieher der städtischen Kitas die Arbeit niederlegen. Die Lage ist verfahren, doch Verdis Haltung ist klar.

Mit Kundgebungen vor der CDU-Zentrale und dem Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf beginnt der fünftägige Warnstreik in Berliner Kita-Eigenbetrieben. Der Senat blockiere weiterhin eine konstruktive Lösung im Sinne der Beschäftigten, Eltern und Kinder, teilte Verdi mit. Die Gewerkschaft will den Druck erhöhen, um Verhandlungen über einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung aufzunehmen. Schon in vergangenen Wochen wurden Kitas an insgesamt sieben Tagen bestreikt. 

„Wir haben eine dramatische Krise in den Kitas, die noch dramatischer wird, wenn der Senat jetzt nicht endlich für Entlastung sorgt. Deshalb haben wir keine Wahl als jetzt unseren Streik zu verschärfen“, sagte Dana Griesche, pädagogische Fachkraft im Kita-Eigenbetrieb Südost, laut Verdi

Die Lage ist verfahren: Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hat Verdi zuletzt scharf kritisiert und von „Sinnlosstreiks auf dem Rücken der Kinder und Eltern“ gesprochen. Nach seinen Angaben kann das Land Berlin nicht über einen entsprechenden Tarifvertrag verhandeln, mit dem Verdi unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen festschreiben will. Evers argumentiert, Berlin sei Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und könne deshalb in solchen tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden. Unterstützung bekommt er vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) Berlin. Verdi kritisiert diese Haltung als nicht glaubwürdig. 

Nach Angaben des Senats gibt es berlinweit rund 2.900 Kitas, die oft von freien Trägern betrieben werden. Dort werden rund 165.000 Kinder betreut. Der Warnstreik betrifft die etwa 280 städtischen Kitas. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder.