Als in der Corona-Pandemie die Fitness-Clubs schlossen, entdeckten viele den guten alten Hula-Hoop-Reifen neu. Eine Manufaktur in Schwerin wartet jetzt mit einer Innovation auf.
Der Hula-Hoop-Reifen hat es in der Corona-Pandemie zum Trend-Sportgerät gebracht, als die Fitness-Clubs schließen mussten und die Leute zu Hause Sport treiben wollten. Die Welle flachte später wieder ab, doch mancher ist dem wiederentdeckten Sportgerät treu geblieben. Kristin Rein aus Schwerin hat der Geschichte des Reifens sogar ein neues Kapitel hinzugefügt: In ihrer Manufaktur Hooperella fertigt sie Hula-Hoop-Reifen aus 100 Prozent Recycling-Material – eine eigene Entwicklung, wie sie sagt.
Große Reifen für Anfänger
Hula-Hoop-Reifen ist nicht gleich Hula-Hoop-Reifen. In der Werkstatt der 46-Jährigen hängen sie in unterschiedlichen Größen und Stärken. Anfänger benötigten eher größere, dickere und etwas schwerere Reifen als Fortgeschrittene, sagt Rein. „Je kleiner ein Reifen ist, umso mehr Körperspannung brauche ich und umso schneller muss ich mich bewegen, um ihn kreisen zu lassen.“ Die dafür nötige Muskulatur und Körperbeherrschung müsse aber erst aufgebaut werden.
AOK: Effektives Workout
Nach der Corona-Pandemie ließ der Hype um das Kreisen der Reifen aus Plastikrohr um den eigenen Körper wieder nach. Die AOK empfiehlt das Training. „Mit dem richtigen Reifen ist das Training mit dem Hula-Hoop ein effektives Workout für alle Muskelgruppen und kann beim Abnehmen helfen“, schreibt die Krankenkasse auf ihrer Internetseite. Es sei wenig Zeitaufwand nötig und gute Laune mache es auch.
Kristin Rein hat in Schwerin eine kleine Hula-Hoop-Gemeinde aufgebaut und bietet Kurse an. Dabei lassen die Teilnehmer nicht nur die Reifen um den Körper kreisen, sondern nutzen das Gerät auch für Dehnungs- und Yoga-Übungen. Oft gebe es Wartelisten, sagt die 46-Jährige. Ihre eigene Geschichte mag die beste Werbung sein: Als sie vor gut zehn Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall erlitt, riet man ihr zur Operation, erzählt Rein. Das wollte sie vermeiden – und griff zum Reifen. „Die OP hat nicht stattgefunden.“