Der Namen klingt irritierend: Hörspielpreis der Kriegsblinden. Seit fast 75 Jahren wird die renommierte Auszeichnung verliehen. Nun wird sie modernisiert.
Der traditionsreiche Hörspielpreis der Kriegsblinden wird für ein Jahr ausgesetzt und modernisiert. Erst 2025 werde der Preis wieder verliehen, teilten die Film- und Medienstiftung NRW und der Deutsche Kriegs- und Sehbehindertenverband als Träger mit. Bis zur erneuten Verleihung werde der Preis „mit einer breiteren Ausrichtung im Audiobereich weiterentwickelt“, hieß es in einer Mitteilung.
Der neue Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung, Walid Nakschbandi, sagte, er wolle das erste Jahr seiner Amtszeit dafür nutzen, „diesen wichtigen Preis neu aufzusetzen und größer zu machen“. Der Bereich Audio sei nicht mehr nur auf das klassische Hörspiel beschränkt. Der Kriegsblinden-Hörspielpreis müsse mit der Zeit gehen.
Mit dem Preis wird jedes Jahr ein Original-Hörspiel ausgezeichnet, das in herausragender Weise die Möglichkeit der Kunstform nutzt. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. Der Preis wurde 1950 vom Bund der Kriegsblinden begründet.
Der 72. Hörspielpreis der Kriegsblinden war 2023 an das Radiostück „Entgrenzgänger II“ von Robert Schoen gegangen. Das Stück war in der russischen Stadt Tscherkessk im Konfliktherd Nordkaukasus entstanden. Der Regisseur hatte den Ort dem Zufall des Würfelns überlassen.