Die Erwartungen an das Deutsche Zentrum für Astrophysik sind groß: Es soll die Forschung stärken und den Strukturwandel in der Lausitz mitgestalten. Nun ist auch vereinbart, wer was zahlen soll.
Der Bund und der Freistaat Sachsen verständigen sich auf Rahmenbedingungen zur gemeinsamen Finanzierung des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA). Gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer unterzeichnete Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in Berlin entsprechende Eckpunkte. „Damit sichern wir die Finanzierung des Großforschungszentrums, das ungeheure Datenmengen von Großteleskopen verarbeiten und ein einzigartiges Untergrundlabor errichten wird“, sagte die FDP-Politikerin.
Der Bund unterstützt das DZA laut dem Forschungsministerium bis 2038 mit bis zu 1,1 Milliarden Euro aus Strukturstärkungsmitteln. Der Freistaat Sachsen übernehme unter anderem die Kosten für Grundstückskauf, Erschließung und Beseitigung von Altlasten. „Die Grundfinanzierung während der institutionellen Förderung aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen erfolgt im Verhältnis 90 Prozent durch den Bund und zehn Prozent durch das Land.“
Das Zentrum hatte im Februar seinen Interimsstandort in Görlitz eröffnet. Der endgültige Standort wird nach Angaben des Forschungsministeriums aktuell ermittelt.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte, dass das Projekt für die Menschen in der Region enorm wichtig sei. „Der eine oder andere mag sich fragen, der heute in Görlitz wohnt: Was hat das denn mit mir zu tun?“ Das sei ähnlich wie beim Maschinenbau, beim Waggonbau oder der Braunkohleverstromung. Der geringere Teil der Menschen arbeite unmittelbar in diesen Betrieben. „Aber alle, alle, die wir dort leben, profitieren davon: von der Kaufkraft, von den Menschen, von der Wirkung dieser Unternehmen in der Region.“