Ein bisschen Härte darf schon sein. Im WM-Viertelfinale begegnen die deutschen Spieler auch Spaniens Wunderknaben Lamine Yamal. Der Bundestrainer hat einen Bearbeitungsplan.
Julian Nagelsmann ist gespannt auf Spaniens Wunderknaben Jamine Yamal, der sich im EM-Viertelfinale aber auf einigen deutschen Widerstand einstellen muss. „Er hat noch nicht allzu viel Erfahrung auf diesem Niveau, wenn Dinge mal nicht funktionieren, oder wenn ein Gegenspieler auch mal härter zur Sache geht. Das werden wir sehen, wie er dann reagiert.“, sagte der Bundestrainer vor dem Kampf um den Halbfinaleinzug am Abend (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV). Auf den 16-Jährigen wird die DFB-Abwehr besonders aufpassen.
Nagelsmann stellte in der internationalen Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft am Donnerstagabend in Stuttgart aber auch klar: „Das ist jetzt keine Vorgabe, dass wir ihn aus den Socken hauen. Keine Sorge, wir wollen schon den Ball haben und nicht dem Spieler wehtun.“ Wer links hinten gegen Flügelstürmer Yamal verteidigt, David Raum oder Maximilian Mittelstädt, verriet Nagelsmann vorab nicht.
Fokus weniger auf Yamal, mehr auf Jamal
Der Bundestrainer bezeichnete den jüngsten Turnierspieler, der einen Tag vor dem EM-Finale 17 Jahre alt wird, als interessanten Spieler. „Er ist ein sehr großes Talent. Es gibt, glaube ich, nicht viele, die in den jungen Jahren so stabil über den Jahresverlauf gespielt haben“, sagte Nagelsmann mit Blick auf Yamals Leistungen beim FC Barcelona.
„Er hat große Qualitäten, ein sehr gutes eins gegen eins. Er ist aber eben auch erst 16. Das birgt auch große Chancen für unseren Spieler, dagegenzuhalten. Man wird ihn nicht immer verteidigt kriegen, weil er sehr variabel ist. Er geht mal nach innen und mal nach außen. Natürlich ist sein linker Fuß deutlich stärker als der rechte“, analysierte Nagelsmann. Für ihn sei aber wichtiger, ob Jamal Musiala dem deutschen Offensivspiel den Stempel aufdrücken könne. „Mein Fokus liegt weniger auf Yamal, mehr auf Jamal“, sagte Nagelsmann.
Gündogan ist beeindruckt vom jungen Barça-Kollegen
Nationalmannschafts-Kapitän Ilkay Gündogan kennt Yamal bestens aus dem Verein. „Lamine ist natürlich für sein Alter extrem weit. Was der Junge mit 16 Jahren in der letzten Saison bei Barcelona gespielt hat, das sucht seinesgleichen. Gerade wenn man auf sich selbst schaut und schaut, wo man mit 16 Jahren war, ist das ein komplett anderer Ort.“
Mit seiner Art, Fußball zu spielen, und mit dem Risiko, sei Yamal „schon ein extrem wichtiger Spieler für die spanische Nationalmannschaft und auch das nächste Jahrzehnt für den FC Barcelona“, befand der 33 Jahre alte Gündogan.