Junge Leute sind von politischen Entscheidungen besonders betroffen, denn sie müssen am längsten damit leben. Eine Kommission hat jetzt 31 Ideen vorgelegt, wie man sie besser beteiligen kann.
Die vor zweieinhalb Jahren eingesetzte Enquetekommission „Jung sein in Mecklenburg-Vorpommern“ hat erste Vorschläge für eine bessere Beteiligung Jugendlicher an politischen Entscheidungen verabschiedet. Die 31 Vorschläge reichen vom Ausbau des Nahverkehrs bis zur Beteiligung an Beschlüssen in der eigenen Gemeinde, wie aus dem Papier hervorgeht.
Mehr Geld für Jugendarbeit
So sollte Jugendlichen überall auf Wunsch ein kommunales Vertretungsgremium ermöglicht werden, das auch Anträge in die Gemeindevertretung einbringen kann. Außerdem spricht sich die Kommission aus Landtagsabgeordneten und Experten dafür aus, die pro Kopf vom Land gewährten Mittel für die Jugendarbeit dringend zu überprüfen. Viele halten die Zuweisungen für zu niedrig, um eine gute Jugendarbeit bezahlen zu können. Zudem wird die Landesregierung aufgefordert, dem Landtag regelmäßig einen Bericht zur Lage junger Menschen im Land vorzulegen.
Der Öffentliche Nahverkehr müsse im ländlichen Raum für junge Menschen ausgebaut werden, das Radwegenetz attraktiv sein, heißt es weiter. Außerdem schlägt die Kommission eine Auszeichnung „Kinder- und jugendfreundliche Kommune in MV“ nach dem Vorbild der bereits existierenden Auszeichnung „Seniorenfreundliche Kommune“ vor.
Kommission untersucht fünf Themenfelder
Die Beteiligung junger Menschen an der Politik ist eines von fünf Themenfeldern der Enquetekommission und das erste, zu dem sie Vorschläge unterbreitet hat. Dem gingen zahlreiche Beratungen und Anhörungen auch Jugendlicher voraus. Der Kommission gehören 13 Abgeordnete aller sechs Fraktionen des Landtags sowie zwölf Mitglieder von außerhalb des Parlamentes an. Das sind zum Beispiel Vertreter von Sportverbänden, Umweltgruppen oder vom Jugendamt.
Der Landtag hatte die Kommission eingesetzt, damit sie Handlungsempfehlungen für die Landespolitik erarbeitet. Ziele sind demnach die Beseitigung struktureller Defizite und die Schaffung attraktiver Perspektiven für junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.