Der als „extrem gefährlich“ eingestufte Hurrikan „Beryl“ hat Jamaika erreicht. Das Zentrum des Wirbelsturms streifte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) einige Dutzend Kilometer lang die Südküste Jamaikas, wie der nationale Wetterdienst des Landes mitteilte. Zum Abend hin sollte er sich von der Insel entfernen.
Mit Stärke 4 stuften Meteorologen den Wirbelsturm, der mit bis zu 215 Stundenkilometern hinwegfegte, als „extrem gefährlich“ ein. Zuvor hatte „Beryl“ zwischenzeitlich die höchste Hurrikan-Stärke 5 erreicht.
Auf Jamaika waren Notunterkünfte vorbereitet worden, Bewohner sicherten ihre Häuser und brachten Boote an Land. Die Menschen sollten Nahrungs- und Wasservorräte anlegen und ihre wichtigsten Unterlagen bereithalten, schrieb Regierungschef Andrew Holness im Onlinedienst X.
Auch in weiteren Gebieten in der Region wurden bereits Vorkehrungen für die Ankunft des Wirbelsturms getroffen: Auf den Cayman-Inseln wurde „Beryl“ Mittwochnacht oder Donnerstagfrüh erwartet. In der touristisch geprägten mexikanischen Halbinsel Yucatán wird Donnerstagabend mit dem Hurrikan gerechnet. Die Behörden schlossen Schulen, bereiteten zahlreiche Schutzräume vor und kündigten den Einsatz hunderter Soldaten und Stromleitungstechnikern an.
Seit Montag starben durch den Hurrikan bereits mindestens sieben Menschen in Grenada, Venezuela und dem Karibikstaat St. Vincent und die Grenadinen. Die zu Grenada gehörende Insel Carriacou war nach einem Zusammenbruch des Telefonnetzwerks nahezu vollständig von der Außenwelt abgeschnitten.
„Beryl“ ist der erste Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen, der bereits im Juni Stärke 4 erreicht hat. Zudem erreichte noch nie ein Wirbelsturm so früh im Jahr die Hurrikan-Kategorie 5.