2023 wurden deutlich weniger Treibhausgase ausgestoßen. Die Umweltministerin sieht das als großen Erfolg – die Gründe für den Rückgang sind aber nicht nur erfreulich.
Im vergangenen Jahr ist der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen in Baden-Württemberg auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Wie aus Schätzungen des Statistischen Landesamts hervorgeht, verringerten sich die Emissionen im Jahr 2023 kräftig: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Ausstoß auf 62,7 Millionen Tonnen – ein Minus von 9,3 Millionen Tonnen oder knapp 13 Prozent. Zuerst hatte der Südwestrundfunk darüber berichtet.
Den deutlichen Rückgang führen die Statistiker jedoch nicht auf Klimaschutzmaßnahmen zurück. Ein großer Teil des Rückgangs sei 2023 von einer wirtschaftlichen Stagnation und hohen Energiepreisen geprägt gewesen, teilte das Landesamt in Fellbach bei Stuttgart mit. Besonders stark war der Rückgang der Emissionen demnach im Bereich der Energiewirtschaft. Wegen der schwachen Konjunktur sei weniger Energie nachgefragt worden, weswegen weniger Steinkohle verbrannt worden sei.
Auch der CO2-Ausstoß der Industrie sank dem Bericht zufolge deutlich – aus Sicht der Statistiker vor allem wegen konjunkturbedingter Produktionsrückgänge. Als weitere Gründe für den Rückgang des CO2-Ausstoßes nennen die Statistiker mehr Stromimporte, weniger Stromexporte und mehr Strom aus erneuerbaren Energien.
Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) nannte den deutlichen Rückgang der Emissionen einen großen Erfolg. „Die Bürgerinnen und Bürger bauen Solaranlagen an den Balkon oder auf ihr Dach, sie erneuern die Heizung, sie sparen Energie. Unternehmen stellen auf klimafreundliche Produktion um, Kommunen treiben die Wärmewende voran, Behörden machen Tempo bei den Genehmigungen von Anlagen erneuerbarer Energie“, sagte Walker. Die Energiewende funktioniere.
Um die Klimaziele des Landes zu erreichen, dürften in Baden-Württemberg im Jahr 2030 nur noch gut die Hälfte der Emissionen des Jahres 2023 ausgestoßen werden, teilte das Statistische Landesamt mit.