Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Aussterben nahe, doch heute wachsen die Fischadler-Bestände in Sachsen-Anhalt stetig. Den Greifvögeln hilft eine Vorschrift – und ein besonderer Rückzugsort.
Der Fischadler breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Derzeit seien rund 65 Brutpaare bekannt, teilte das Landesamt für Umweltschutz mit. Seit 1990 wächst der Bestand demnach stetig.
Um 1980 hatte der Fischadler kurz vor dem Aussterben gestanden – verursacht unter anderem durch Jagd und schädliche Umweltchemikalien. Seit die Tiere unter Schutz gestellt wurden, hat sich ihre Situation jedoch deutlich verbessert.
Strommasten als Schutzburgen
Ein weiterer Grund für die steigenden Zahlen sei, dass Fischadler ihre Horste inzwischen fast ausschließlich auf Strommasten errichten. Damit seien die Jungvögel vor den meisten Fressfeinden wie etwa Waschbären geschützt. Fischadler brüteten vor allem im nahen Umfeld von Elbe, Havel und Mulde. Im Westen Sachsen-Anhalts brüte der Fischadler bislang nicht. „Der stetig steigende Brutbestand hat dazu geführt, dass die Brutplätze der Art inzwischen teilweise sehr nah beieinander liegen“, teilte das Landesumweltamt mit.
Menschliche Einflüsse bleiben Risiko
Jagd und illegale Verfolgung seien auch gegenwärtig in einigen europäischen Brutgebieten sowie in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten ein schwerwiegendes Problem. Vor allem die Jagd mit Bleimunition habe negative Auswirkungen auf den Greifvogel. Eine weitere Gefährdung bestehe durch anthropogene Störungen an den Brutplätzen – also direkt oder indirekt vom Menschen verursachte Veränderungen der Umwelt. Wie lange der Fischadlerbestand noch wachse, bleibe ungewiss. Irgendwann werde die Population eine Sättigungsgrenze erreichen, heißt es von dem Amt.