Die Polizei rückt zu einer Abifeier aus. Wurden drei Frauen mit K.-o.-Tropfen betäubt? Labortests sollen mehr Klarheit bringen.
Nach einer Abifeier in Neuzelle im Kreis Oder-Spree untersucht die Polizei, ob Frauen möglicherweise Opfer von K.-o.-Tropfen wurden. Ein Sprecher der Polizeidirektion Ost sagte, es bestehe der Verdacht, dass gesundheitsgefährdende Substanzen eingesetzt worden seien. Drei 18, 19 und 22 Jahre alte Frauen auf der Abifeier kamen am vergangenen Wochenende ins Krankenhaus. Zwei von ihnen seien bewusstlos gewesen, sagte der Polizeisprecher. Es wird wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Die Ermittler ließen Blutproben auswerten, ein Ergebnis stand aber noch aus. Geklärt werden soll, ob und wie die Frauen mit gesundheitsschädlichen Substanzen in Kontakt gekommen sind. Sie seien als leicht verletzt eingestuft worden und hätten die Klinik noch am selben Tag wieder verlassen können, teilte die Polizei mit. Die Abiturfeier in Neuzelle war ab 22.00 Uhr öffentlich über Karten an der Abendkasse zugänglich.
Unklar ist bislang, welche Substanzen eine Rolle spielten. K.-o.-Tropfen basieren meist auf Gammahydroxybuttersäure, kurz GHB. Dabei handelt es sich um eine farblose Flüssigkeit, die leicht Getränken untergemischt werden kann, ohne dass das Opfer es bemerkt. Sie wirken einschläfernd und muskelentspannend, können aber auch zu Übelkeit, Atemnot und Bewusstlosigkeit führen.