Selbst bei top ausgestatteten Rolls-Royce kommt man mit einer halben Million schon sehr weit. Für ein Fahrzeug wie den Arcadia Droptail reicht das allerdings noch lange nicht.
Rolls-Royce ist der Inbegriff luxuriöser Fahrzeuge – und keiner ist günstig zu haben. Wer sich allerdings die Mühe macht, auf die Coachbuild-Abteilung des Unternehmens zuzugehen, sollte ausgesprochen viel Kapital einpacken. Denn wer hier ein Auto bestellt, beschäftigt eine ganze Abteilung über Jahre. Das kostet.
Die neueste Kreation des Autobauers wurde bereits 2019 erstmals mit dem Kunden besprochen. Damals waren es nur erste Zeichnungen, versteht sich. Bis zur offiziellen Übergabe in Singapur sollten mehr als vier Jahre vergehen. In dieser Zeit hat die Manufaktur Tausende Stunden in kleinste Details gesteckt, die dem bloßen (oder ungeschulten) Auge vermutlich nicht einmal auffallen würden.
Rolls-Royce La Rose Noir Droptail 21.40
Da wäre zum einen das Holz. Das schwer zu verarbeitende Santos Palisander verlangte dem Hersteller nach eigenen Angaben 8000 Stunden ab, bevor die einzelnen Bauteile so waren, wie gewünscht. Einen Großteil der Zeit nahm offenbar die Beschichtung in Anspruch, um das Holz vor den unterschiedlichsten Wettereinflüssen zu schützen. Das war nötig, da der geheim gehaltene Kunde das Auto weltweit einsetzen will und damit eine große Bandbreite von Temperaturen und Luftfeuchtigkeitsniveaus abgedeckt werden mussten.
Typisch Rolls-Royce: 1000 Stunden für einen Schutzlack
Dabei kommen Einschränkungen zum Tragen, an die man zunächst gar nicht denkt: Denn natürlich war auch für Rolls-Royce der Einsatz von Holzschutz für Motoryachten eine naheliegende Option – bis klar wurde, dass das nur dann klappt, wenn der Kunde die Wartung der Beschichtung regelmäßig durchführt. Also Idee verworfen und neue Lösung gesucht – schließlich wurde eine ganz eigene Lackierung gefunden, die man nur ein einiges Mal auftragen muss. Nach eigenen Angaben dauerte alleine dieser Arbeitsschritt 1000 Stunden und brachte 18 unterschiedliche Mischungen hervor.
Fakt ist, dass der neue Eigentümer nun Teil eines sehr exklusiven Clubs ist, dem nur eine Handvoll weitere Personen angehören. Aus der Coachbuild-Abteilung gibt es derzeit nur drei Serien: Sweptail, Boat Tail und die drei Fahrzeuge aus der Droptail-Reihe, in welcher der Arcadia nun dem La Rose Noir und dem Amethyst gefolgt ist.
Über den Preis für das Fahrzeug und den Käufer schweigt sich Rolls-Royce aus. In unterschiedlichen Medienberichten werden Summen zwischen 20 und 35 Millionen Euro genannt, auch bei den anderen Coachbuilt-Fahrzeugen wurden immer wieder ähnliche Summen vermutet. Rolls-Royce dementiert auf Nachfrage des stern, korrigiert die Angaben aber auch nicht.