Bis 8 Kg : Erweiterbarer Katzenrucksack im Test: Eine sinnvolle Alternative zur Transportbox?

Steht die nächste Impfung oder Entwurmung vor der Tür, muss der Stubentiger zum Tierarzt gebracht werden. Meist in einer Tiertransportbox. Es gibt aber auch modernere Lösungen – wie den Katzenrucksack. Aber stellt er eine wirklich gute Alternative dar? Wir haben es getestet.

Der kleine Kurt ist zum Testzeitpunkt zehn Monate alt. Dementsprechend viele Tierarztbesuche musste der europäische Kurzhaarkater in den vergangen Wochen bereits auf sich nehmen, um vor gefährlichen Krankheiten und Erregern geschützt zu werden. Nachdem er die ersten zwei Male in einer klassischen Plastikbox transportiert wurde, entschied sich unsere stern-Redakteurin kurzerhand für die Umstellung auf einen Katzenrucksack. Das folgende Testmodell wurden nach ihren persönlichen Vorstellungen in Bezug auf die Farbe, die Größe, das Design und das Maximalgewicht ausgesucht. Es soll einem Stubentiger mehr Komfort bieten (vor allem auf längeren Strecken), aber auch der Person, die ihn trägt. Ob das wirklich stimmt, erfahren Sie im folgenden Praxistest.

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Das verspricht der Hersteller

Der Katzenrucksack von Morpilot ist – laut Hersteller – für Samtpfoten geeignet, die bis zu acht Kilogramm schwer sind. Er ist 35 Zentimeter lang, 30 Zentimeter tief und 42 Zentimeter hoch. Das Besondere an dem Modell ist, dass es erweitert werden kann: Über einen Reißverschluss am Rücken lässt sich der Rucksack ausklappen und wird somit über 30 Zentimeter länger. Für Katzen, die sich hinlegen und austrecken wollen, ein großer Vorteil. Sagt zumindest der Hersteller. Laut Morpilot ist das Material aus Oxford-Gewebe wasserdicht, kratzfest und verschleißfest. Zudem soll der ergonomisch geformte Katzenrucksack viele weitere Vorteile bieten, denn er besitzt:

Rattan-Bodeneinsätzeeine atmungsaktive Rückenpolsterungein Rollo zum Schutz vor Sonne und Regenvier Fenster aus Mesh für mehr Sichtbarkeiteine doppelseitig nutzbare Matte aus Kurzplüschzwei Belüftungsöffnungen für eine verbesserte Luftzirkulationextra breite und verstellbare Schultergurte und Brustschnalleneinen Sicherheitsgurt im Inneren, um das Haustier ggf. festzubindenzwei Seitentaschen rechts und links zum Verstauen von Gegenständen

Hinweis: 
Im Lieferumfang ist bereits ein faltbarer Trinknapf (inkl. Karabinerhaken) enthalten, der in einer der Seitentaschen optimal verstaut werden kann.

Fressnapf

Tipp: Bei Fressnapf finden Sie ebenfalls eine große Auswahl an Katzenrucksäcken.

Der Katzenrucksack im Praxistest

Ich weiß nicht, wie es anderen Haustieresitzern geht, aber mein Kater lässt sich grundsätzlich nicht gerne einsperren. Das gilt für die Tiertransportbox genauso wie für den Katzenrucksack. Dennoch war ich davon überzeugt, dass sich mein Stubentiger mit der Zeit an die neue Transportmöglichkeit gewöhnen – ja, sie vielleicht sogar gut finden – würde. Denn ich war von dem Moment an, als ich den Rucksack das erste Mal samt Katze getragen habe, restlos begeistert. Zum einen, weil es mir wesentlich leichter fiel, den immer schwerer werdenden Kater zum Tierarzt zu bringen. Zum anderen hatte ich plötzlich wieder beide Hände zur freien Verfügung. Durch die verstellbaren Schultergurte und auch die vorderen Brustschnallen war es ein Leichtes, den Rucksack meinem Rücken anzupassen.

Zusammengeklappt ist der Rucksack immer noch hoch genug, sodass unser Test-Kater aufrecht darin sitzen kann
© privat

Was meinen Kater angeht, so war er anfangs wenig begeistert davon, in einem Rucksack durch die Gegend getragen zu werden. Er miaute aus voller Leibeskraft und wollte sich an die neue Umgebung gar nicht gewöhnen – auch nicht dann, als ich den Rucksack beim Tierarzt auf den Boden gestellt und ihn so erweitert habe, dass sich Kurt darin hinlegen konnte. Was aber sicherlich nicht an der Transportmöglichkeit selbst lag, sondern eher dem Umstand, dass er nicht gerne eingesperrt wird. Denn kaum als wir wieder zu Hause waren und ich den Rucksack öffnete, hatte mein Kater nichts Besseres zu tun, als sich direkt wieder hineinzusetzen. Tatsächlich schläft und spielt er mittlerweile sogar darin. Für mich ein wichtiges Signal, mit meinen Haustier einfach zu üben. Kurzerhand habe ich ihn jeden Tag für ein paar Minuten darin eingesperrt und ihn mit Leckerlis belohnt, wenn er nicht mehr miaut hat. Und siehe da: Nach kurzer Zeit war es kein Problem mehr, Kurt im Katzenrucksack durch die Gegend zu tragen.

Unser Test-Kater kann sich im ausgeklappten Zustand des Rucksacks entspannt hinlegen
© privat

Doch dann kam die erste Autofahrt. Die Reise zu meinen Schwiegereltern entpuppte sich leider als Höllentrip: für mich, meinen Mann und Kurt. Denn unser Kater hatte große Schwierigkeiten damit, in dem (ausgeklappten) Rucksack ruhig zu bleiben. Er miaute die gesamte Zeit über und versuchte mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, sich aus seinem Gefängnis zu befreien. Was ihm zum Glück nicht gelungen ist – der Hersteller hatte also nicht gelogen, was die Ausbruchsicherheit angeht. Trotzdem war es natürlich alles andere als schön mit anzusehen, wie unser Haustier die gesamte Strecke hin und zurück gelitten hat. Auch hier wäre es sicherlich ratsam gewesen, das Autofahren mit dem Rucksack erst einmal zu üben, ehe man sich mit dem Kater auf Reisen begibt.

Otto

Fazit: Lohnt ich die Umstellung wirklich?

Für mich erfüllt der Rucksack von Morpilot voll und ganz seinen Zweck. Er ist stabil, ausbruchsicher und sehr angenehm zu tragen. Was meinen Kater betrifft, so war es tatsächlich eine Frage der Zeit und der Übung, bis er sich an die neue Transportmöglichkeit gewöhnt hat. Hier würde mein Rat an andere Haustierbesitzer ganz klar lauten: Tasten Sie sich über Tage (oder Wochen, wenn nötig) langsam heran und geben Sie Ihrem Stubentiger die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt an den Katzenrucksack zu gewöhnen. Setzen Sie ihn nicht einfach hinein und sperren Ihr Haustier darin ein, sondern locken sie es mit Spielzeug oder Leckerlis und warten Sie darauf, bis ihre Samtpfote freiwillig und allein hineingeht. Denn Fakt ist, dass der Rucksack sowohl für den Träger oder die Trägerin als auch die Samtpfote eine komfortable Möglichkeit bietet, kurze Strecken mit dem Auto, aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen – oder auch gemeinsam zu verreisen. Es ist alles nur eine Frage der Geduld.

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