US-Präsident Joe Biden hat seinen schwachen Auftritt bei der ersten TV-Debatte vor der Präsidentschaftswahl mit Müdigkeit nach internationalen Reisen erklärt. Es sei nicht sehr klug gewesen, kurz vor dem Duell „mehrmals um die Welt zu reisen“, sagte Biden am Dienstag (Ortszeit). „Ich habe nicht auf meine Mitarbeiter gehört (…) und dann ich bin auf der Bühne fast eingeschlafen.“ Es sei „keine Entschuldigung, aber eine Erklärung“.
Biden – mit seinen 81 Jahren der älteste Präsident der US-Geschichte – hatte bei der TV-Debatte mit seinem voraussichtlichen Herausforderer Donald Trump im Sender CNN am Donnerstagabend mit heiserer Stimme gesprochen, sich wiederholt in seinen Formulierungen verheddert und Sätze unbeendet gelassen. Zwar haben die Schwergewichte in der Demokratischen Partei Biden öffentlich ihre Unterstützung ausgesprochen, seit der TV-Debatte steigt jedoch die Nervosität der Anhänger und Spender.
Biden war Anfang Juni nach Frankreich gereist, um an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilzunehmen, zudem besuchte er das Land für einen Staatsbesuch. Mitte des Monats reiste Biden nach Italien zum G7-Gipfel.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris – die als vielleicht naheliegendste Kandidatin für die Nachfolge Bidens bezeichnet wurde, sollte dieser aus dem Rennen um das Weiße Haus aussteigen – sagte derweil, sie sei „stolz“ darauf, Bidens sogenannter Running Mate zu sein. „Joe Biden ist unser Kandidat“, sagte sie CBS News. „Wir haben Trump einmal geschlagen und wir werden ihn wieder schlagen.“