In Niedersachsen leben laut Zensus 2022 weniger Menschen als gedacht. Das hat negative finanzielle Folgen.
Das Land Niedersachsen muss auf viel Geld verzichten, weil es deutlich weniger Einwohner hat als angenommen. Das Finanzministerium geht von jährlichen Mindereinnahmen „im niedrigen dreistelligen Millionenbereich“ aus. Eine genauere Angabe sei noch nicht möglich, teilte ein Sprecher mit. Auch der NDR und die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichteten.
Hintergrund ist die Datenerhebung Zensus 2022. Dabei wurde festgestellt, dass in Niedersachsen rund 7,94 Millionen Menschen leben. Das sind etwa 170 000 weniger als anhand früherer Daten errechnet worden war.
Niedersachsen drohen Nachzahlungen
Niedersachsens Anteil an der gesamten Bevölkerung in Deutschland sank dadurch von 9,65 auf 9,6 Prozent. Das wirkt sich über den bundesstaatlichen Finanzausgleich nachteilig auf die Steuereinnahmen aus. „Die Mindereinnahmen entstehen zum einen durch reduzierte Umsatzsteueranteile und zum anderen durch geringere Ergänzungszuweisungen des Bundes“, erklärte das Ministerium.
Ihre volle Wirkung entfalten die neuen Einwohnerzahlen von diesem Jahr an. Für die endgültige Abrechnung der Jahre 2022 und 2023 wird der Zensus lediglich anteilig berücksichtigt. Damit solle eine zu starke finanzielle Belastung der betroffenen Länder vermieden werden, sagte der Ministeriumssprecher. Dennoch drohen Niedersachsen Nachzahlungen für die vergangenen Jahre – wann und wie viel genau, ist noch offen.