Es brodelt bei den Demokraten. Jetzt hat ein erster Abgeordneter aus Joe Bidens Reihen den US-Präsidenten zum Rückzug aufgefordert. Die innerparteiliche Nervosität steigt.
Nach dem schwachen Auftritt von US-Präsident Joe Biden bei der ersten TV-Debatte vor der Präsidentschaftswahl hat ein erster Abgeordneter der US-Demokraten den Staatschef zum Rückzug seiner Kandidatur aufgefordert. Der Abgeordnete Lloyd Doggett aus dem Bundesstaat Texas äußerte am Dienstag in einer Erklärung die Hoffnung, dass Biden „die schmerzhafte und schwierige Entscheidung“ treffen werde, aus dem Rennen „auszusteigen“. „Ich fordere ihn respektvoll dazu auf“, fügte Doggett hinzu.
Vorwürfe mangelnder Transparenz
Biden – mit seinen 81 Jahren der älteste Präsident der US-Geschichte – hatte bei der TV-Debatte mit seinem voraussichtlichen Herausforderer Donald Trump beim Sender CNN am Donnerstagabend mit heiserer Stimme gesprochen. Zudem wiederholte er sich, verhedderte sich in seinen Formulierungen und ließ Sätze unbeendet.
Bisher sprechen die Schwergewichte in der Demokratischen Partei Biden öffentlich ihre Unterstützung aus, doch seit der TV-Debatte steigt die Nervosität der Anhänger und Spender. Einige werfen dem näheren Umfeld des Präsidenten mangelnde Transparenz über Bidens Fähigkeiten vor.
Nancy Pelosi hält Biden den Rücken frei
Die ehemalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte dem Nachrichtensender MSNBC am Dienstag, es sei „legitim“, nach der Debatte Bedenken zu Bidens Tauglichkeit für das Präsidentenamt zu äußern. Sie halte es für „legitim“, zu fragen, ob es sich um eine „Episode“ handele oder um einen dauerhaften „Zustand“, gab die 84-Jährige an.
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Sie sei keine Ärztin und könnte nicht sagen, was in den kommenden Jahren passieren werde, fuhr Pelosi fort. Aber ihrer Meinung nach werde Biden weiterhin ein großartiger US-Präsident sein.