In Frankfurt, Wiesbaden und Kassel lebt inzwischen in jeder zweiten Wohnung nur eine Person. Was hat Deutschlands jüngste Volkszählung noch zum Wohnen in Hessen ergeben?
Der Anteil der Wohnungen mit nur einer Bewohnerin oder einem Bewohner ist in Hessen gestiegen. Von der Zensus-Erhebung 2011 bis zur Befragung 2022 hat sich diese Quote um 6,3 Prozentpunkte auf 42,5 Prozent erhöht, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte. Somit steigerte sich die Zahl der Einpersonenhaushalte von 994.900 auf 1,26 Millionen.
Überdurchschnittlich viele Bürger wohnten zum Stichtag 15. Mai 2022 in den drei größten hessischen Städten alleine. In Frankfurt lag der Anteil der Einpersonenhaushalte bei 53,1 Prozent, in der Landeshauptstadt Wiesbaden bei 50,1 und in Kassel bei 52,9 Prozent. Vor allem diese Entwicklung trieb laut den Statistikern auch die Gesamtzahl aller Wohnhaushalte in Hessen in die Höhe: Von 2011 erhöhte sie sich bis 2022 um 7,4 Prozent auf 2,96 Millionen.
Zugleich sank die Quote der vier Wände mit mehreren Bewohnern. 29,5 Prozent der hessischen Haushalte waren im Jahr 2022 Zweipersonenhaushalte (minus 1,5 Prozent im Vergleich zu 2011), 13,1 Prozent waren Dreipersonenhaushalte (minus 6,6 Prozent) und 9,7 Prozent waren Vierpersonenhaushalte (minus 6,1 Prozent).
Alleinerziehende sind meist Frauen
In 54,4 Prozent aller Wohnungen lebten Bürgerinnen und Bürger 2022 in Hessen in Familienformen unterschiedlicher Art zusammen. Der Anteil der Paare mit Kindern betrug dabei 22,7 und ohne Kinder 24,2 Prozent. In 7,5 Prozent der Haushalte lebten Alleinerziehende mit ihren Kindern. 79,6 Prozent von ihnen waren Mütter (79,6 Prozent).
23,1 Prozent der hessischen Haushalte waren zudem nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2022 sogenannte Seniorenhaushalte mit Bewohnern über 64 Jahren. Im Jahr 2011 hatte dieser Anteil noch bei 20,3 Prozent gelegen.
Mit dem Zensus, also einer Volkszählung, ermitteln Statistiker ungefähr alle zehn Jahre, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten.