Nicht nur, dass der viele Regen an sich manchem längst lästig wird. Er bringt auch unbeliebte Plagegeister mit sich. Dies könnte künftig häufiger vorkommen.
Vor allem wegen der zahlreichen Regenfälle gibt es in diesem Jahr nach Experteneinschätzung eine ungewöhnlich starke Mückenplage. So ein Mückenjahr habe er in mehr als 35 Jahren noch nicht erlebt, sagte Dirk Reichle von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) am Oberrhein den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag).
In Teilen Süddeutschlands werden Stechmücken auch Schnaken genannt. In dem Verein haben sich mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Ihre Aufgabe ist es, die Vermehrung der Blutsauger – einschließlich derer, die Krankheiten übertragen – einzudämmen, um eine Plage zu verhindern. Das kostet den Angaben zufolge jährlich im Schnitt 1,30 Euro pro Einwohner oder Einwohnerin.
Seine Mitarbeiter kämen wegen der Überschwemmung nicht an alle Flächen heran, um die Larven zu bekämpfen, sagte Reichle den Zeitungen: „Wir sind seit Mitte Mai quasi ununterbrochen auch mit dem Helikopter unterwegs.“ 90 Prozent der Larven habe man getötet, schätzte er. Was übrig bleibt, reiche für eine ungewöhnlich starke Mückenplage.
Wer in der Nähe von Gewässern lebt, müsse sich infolge des Klimawandels auf mehr Mückensommer à la 2024 einstellen: „Die Jahre mit Hochwasserspitzen häufen sich und Mückenplagen wie dieses Jahr werden öfter vorkommen“, sagte Reichle.