Die Euphorie rund um Holstein Kiel nach dem erstmaligen Bundesliga-Aufstieg ist geblieben. Viele Fans kommen zum Trainingsauftakt. Einige grundsätzliche Dinge werden sich nicht ändern.
Holstein Kiel ist in das Abenteuer Fußball-Bundesliga gestartet. Gut 600 Zuschauer beobachteten den Trainingsauftakt des Aufsteigers. Die war wegen der hohen Besucherzahl vom heimischen Nachwuchsleistungszentrum in die Sportanlage des benachbarten Gettorfer SC verlegt worden.
„Die Vorfreude ist riesig. Wir wollen die Euphorie der vergangenen Monate mitnehmen und auch im Oberhaus unserem Spielstil so weit wie möglich treu bleiben“, sagte Stammtorwart Timon Weiner, mit 14 Partien ohne Gegentor in der zurückliegenden Serie der „Weiße-Weste-König“ in der 2. Liga war.
Viere Neue bei Holstein Kiel dabei
Mittendrin im neu formierten Kader von Trainer Marcel Rapp waren auch die vier Neuzugänge Phil Harres (22/Torjäger vom Südwest-Regionalligisten FC Homburg), Andu Yobel Kelati (21/Offensivtalent von der TSG Hoffenheim II), Max Geschwill (22/Defensiv-Allrounder vom Drittligisten SV Sandhausen) und Magnus Knudsen (23/FK Rostow, in der vergangenen Serie ausgeliehen an den dänischen Erstligisten Aarhus GF). Der Norweger könnte im zentralen Mittelfeld in die Rolle des zur Borussia nach Mönchengladbach gewechselten Ex-Kapitäns Philipp Sander schlüpfen. Vertragslaufzeiten und mögliche Ablösesummen hatten die Kieler Verantwortlichen wie üblich nicht bekanntgegeben.
„Gros des Kaders steht“
Neben den weiteren Abgängen Joshua Mees, Mikkel Kirkeskov (beide Preußen Münster), Lucas Wolf (SV Sandhausen) und Niklas Niehoff (ausgeliehen an den VfL Osnabrück) fehlten auch die beiden Leihrückkehrer Kwasi Okyere Wriedt (VfL Osnabrück) und Ba-Muaka Simakala (1. FC Kaiserslautern). „Wir haben beide Spieler und deren Berater schon sehr frühzeitig darüber informiert, dass wir in der neuen Saison nicht mehr mit ihnen planen“, sagte Sport-Geschäftsführer Carsten Wehlmann. Es herrsche Einvernehmen, „dass beide vorerst nicht zur Trainingsgruppe gehören. Beide sind aktuell für Gespräche vom Trainingsbetrieb freigestellt.“
Der 51-jährige Wehlmann plant mit einer ähnlichen Kadergröße wie in der Aufstiegssaison (24 Feldspieler und drei Torhüter). „Das Gros des Kaders steht. Wir suchen aktuell aber auf jeden Fall noch Verstärkung für die linke Seite“, meinte Wehlmann. Der Grund ist der zu erwartende Verlust des linken Flügelverteidigers Tom Rothe (19), dessen einjähriges Leihgeschäft mit Borussia Dortmund bislang nicht verlängert wurde.
Talent Tom Rothe ist kaum zu halten
„Uns war und ist bewusst, dass Tom Rothe durch seine hervorragende Saison auf sich aufmerksam gemacht und Begehrlichkeiten geweckt hat“, sagte Wehlmann. „Natürlich würden wir ihn gerne auch in der neuen Saison bei uns sehen. Allerdings befinden wir uns in Konkurrenz zu Clubs, die andere Möglichkeiten haben als wir.“Einem ersten Test unterzieht sich der neue Kader am Samstag (15.30 Uhr) in Rendsburg gegen den dänischen Zweitligisten B.93 Kopenhagen. Vom 27. Juli bis 4. August geht es für die Mannschaft ins Trainingslager nach Seefeld in Österreich. Am 17. August (18,00 Uhr) steigt mit dem Erstrunden-Duell im DFB-Pokal bei Alemannia Aachen das erste Pflichtspiel, Punktspielstart ist am Wochenende 23. bis 25. August.