Vor zwei Jahren begann Wigald Boning, bei Wind und Wetter täglich draußen in ein Gewässer zu steigen. Nun geht es ins dritte Jahr.
Wigald Boning schwimmt und schwimmt: Seit zwei Jahren steigt der Komiker bei Wind und Wetter draußen in ein Gewässer. An diesem Sonntag hat er das zweite Jahr vollendet, am Montag startet er ins dritte.
Vor wenigen Tagen hat er nach einem Bad im Rhein in Köln erstmals Kritik einstecken müssen: Er sei ein schlechtes Vorbild, wurde ihm vorgeworfen. Das Baden im Rhein sei viel zu gefährlich. „Ich kann nur Abbitte tun. Es ist sehr schwierig, im Kölner Stadtgebiet ein geeignetes Gewässer zum Schwimmen zu finden. Und grundsätzlich verboten ist es ja nicht“, sagt Boning, der vor Kurzem sein Rettungsschwimmer-Abzeichen erwarb.
Auf Goethes Spuren
In New York sei es auch schwierig gewesen. Er war im Hudson River und im East River, gefürchtet wegen starker Strömung. „Ich hab‘ mich da kurz hineingewagt, das blieb zum Glück ohne Shitstorm“, berichtet Boning. Ein Höhepunkt sei das Baden auf Goethes Spuren im Flüsschen Ilm in Weimar gewesen. „Im Gegensatz zu Goethe hatte ich aber eine Badehose an.“
Am 1. Juli 2022 hatte alles begonnen. Zwei Jahre lang konnten ihn seither weder Krankheit noch Kälte stoppen. „Ich gehe auch mit Fieber ins kalte Wasser. Die Ärzte im 18. Jahrhundert haben das sogar empfohlen. Diese Lehrmeinung ist zwar überholt, aber kurzfristig senkt es tatsächlich das Fieber“, sagt Boning.
Wie lange will er noch durchhalten? „Ich habe die 1000 Tage im Blick“, sagt der 57-Jährige. Ende März 2025 wäre es so weit. Derzeit genießt er die sommerlichen Temperaturen und schwimmt täglich deutlich länger als im Winter. „Momentan aale ich mich mit größter Wonne.“
Kaltes Wasser macht ihn dick
Nachteil des Winterschwimmens: „Im Winter nehme ich immer zu. Ich werde dick wie eine Kegelrobbe. Der Körper möchte sich damit wohl vor der Kälte schützen. Und so ist es auch: Mit zwei Kilos mehr lässt sich die Kälte schon besser ertragen. Kaltes Wasser macht mich dick“, ist Boning überzeugt.
Boning badete in den vergangenen zwei Jahren in über 100 verschiedenen Gewässern: von der Flensburger Förde im hohen Norden bis zu diversen Alpenseen im tiefen Süden. Am häufigsten taucht er in seinen Haussee ein, den Ammersee in Bayern.
Der 57-Jährige hat ein Faible für Langzeit-Herausforderungen: 2014 war er gut 200 Tage täglich Fahrrad gefahren. Dann zog er sich 2021 die Laufschuhe an und lief ein Jahr lang jede Woche einen Marathon.