Große Oper auf einer Bergehalde gibt es im August erstmals im Saarland. Der Andrang nach den Tickets ist im Vorfeld groß.
Gut eineinhalb Monate vor dem Start der ersten Opernfestspiele am „Saarpolygon“ auf einer früheren Bergehalde in Ensdorf (Kreis Saarlouis) gibt es fast keine Karten mehr. „Der Vorverkauf lief bisher sehr gut. Wir sind so gut wie ausverkauft“, sagte Festspielleiter Joachim Arnold der Deutschen Presse-Agentur zu den acht Vorstellungen. Es gebe nur noch „eine Handvoll Tickets“. Inklusive einer Vorpremiere würden somit rund 14.000 Menschen im Publikum sitzen.
Das „Saarpolygon“ ist eine rund 30 Meter hohe Großskulptur aus Stahl, die dort als das zentrale Denkmal zum Ende des Bergbaus im Saarland errichtet wurde. In der beeindruckenden Kulisse wird vom 16. bis 25. August die „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart inszeniert. Mehr als 100 Künstler und Mitwirkende sind dabei.
Die szenischen Proben sollten am 22. Juli beginnen: Die Probenbühne sei das Zechengebäude an der Grube Duhamel Ensdorf, sagte Arnold. Dann fange auch der technische Aufbau an. Und ab dem 7. August wolle man „oben auf der Polygon-Bühne proben“. Die Vorpremiere der gut zweistündigen Aufführung sei am 15. August geplant.
Das Orchester werde nach neuer Planung nun im Zechengebäude am Fuße der Bergehalde spielen. Die Bühne werde per Video an den Dirigenten übertragen, die Darsteller könnten den Dirigenten ebenfalls live sehen. Von der ursprünglichen Überlegung, das Orchester auf der Brücke des „Saarpolygons“ in rund 30 Metern Höhe zu platzieren, sei man aus Sicherheitsgründen abgerückt.
Die Bühne unter der Skulptur sei rund 300 Quadratmeter groß und schließe mit einer sechs Meter hohen ansteigenden Treppe für die Darsteller ab. Und das Publikum sitze vor dem „verzerrten Dreieck“ im Parkett und auf „einer antik anmutenden Sitztribüne“ in einem Halbrund, sagte der Festspielleiter.
Es werde auch Lichtprojektionen und Video geben. Als Choreograf und Regisseur sei Stefano Poda dabei, die musikalische Leitung habe Marcus Bosch. Das Budget der Festspiele betrage rund 1,5 Millionen Euro, davon kämen 400.000 Euro vom saarländischen Wirtschaftsministerium.
Die Opernfestspiele sollten in den nächsten Jahren fortgesetzt werden: Auch dann werde die „Zauberflöte“ aufgeführt. Arnold, der an der Idee der Opernfestspiele schon seit 2018 arbeitet, ist ausgebildeter Pianist und Dirigent. Er hat schon etliche Opern und Musicals produziert, 1999 hatte er die Musik und Theater Saar GmbH gegründet. Zudem arbeitete er an zahlreichen Opern- und Theaterhäusern bundesweit und im Ausland.