Kirchenasyl ist für einige Flüchtlinge die letzte Chance, einer Abschiebung zu entgehen. Für die Kirchengemeinden bedeutet das viel Arbeit. Die Zahlen steigen wieder.
In Sachsen-Anhalt gibt es erneut mehr Nachfrage nach Kirchenasyl. Die Anfragen an die Kirchengemeinden nähmen wieder zu, sagte Monika Schwenke, Vorsitzende der Härtefallkommission des Landes und Migrationsbeauftragte für das Bistum Magdeburg. Es gebe wieder einen stärken Druck auf Flüchtlinge.
Auch für die Evangelische Landeskirche Anhalt trifft die Beobachtung zu. Die Nachfrage nach Kirchenasyl sei in den letzten Monaten gestiegen, weil die Zahl der versuchten Abschiebungen zugenommen habe, sagte der Beauftragte der Landeskirche für Kirchenasyl, Pfarrer Johannes Lewek, aus Bernburg. Aber nicht jede Anfrage wird auch angenommen. Für Gemeinden bedeute Kirchenasyl oft viel Arbeit, heißt es aus den Kirchen.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sieht ein gleichbleibendes Niveau. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres habe es 17 Kirchenasyle im Bereich der EKM in Sachsen-Anhalt gegeben. Im Vorjahr seien es insgesamt 40 Fälle gewesen.