Das Erzbistum Hamburg hat im vergangenen Jahr mehr als 12.000 Mitglieder verloren. Das waren weniger Kirchenaustritte als im Vorjahr – ein Zeichen der Ermutigung?
In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg sind im vergangenen Jahr weniger Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten als im Vorjahr. 2023 verließen im Erzbistum Hamburg 12.108 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr 2022 waren es 14.130 gewesen, wie ein Sprecher des Erzbistums am Donnerstag mitteilte. Damit hatte das Erzbistum Ende vergangenen Jahres 351.683 Mitglieder. Ende 2022 waren es 364.496 gewesen, zehn Jahre zuvor noch fast 400.000.
„Die Austrittszahlen für das Jahr 2023 bewegen sich unterhalb des Vorjahresniveaus. Dennoch bleiben sie anhaltend hoch“, sagte Sabine Gautier aus der Leitung der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums. Besonders einschneidend sei, dass die Anzahl der Taufen und Trauungen zurückgegangen sei. 2022 waren noch 1555 Menschen getauft worden, 2023 nur 1255.
57 ehemalige Mitglieder traten im vergangenen Jahr demnach wieder in die katholische Kirche ein (2022: 45), 101 Menschen wurden neu aufgenommen (2022: 99). Die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstbesucher sei von 17.416 auf 20.520 gestiegen, hieß es. Der Anstieg verdeutliche ein anhaltendes Bedürfnis nach Spiritualität in unserer Gesellschaft, meinte Gautier.
In Hamburg sank die Zahl der Katholiken von 163.756 auf 157.311, in Schleswig-Holstein von 162.870 auf 157.475 und in Mecklenburg von 37.870 auf 36.897. Die Katholiken in Vorpommern gehören zum Erzbistum Berlin.
Die Zahl der Austritte aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland blieb 2023 hoch. Der Nordkirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gehörten Ende des vergangenen Jahres 1.708.631 Menschen an. Das waren 64.322 weniger als Ende 2022, wie ein Sprecher der Kirche Anfang Mai gesagt hatte.
Mitgliederstatistik des Erzbistums