Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland ist zwar rückläufig, bleibt aber auf hohem Niveau. Fast 403.000 Menschen kehrten ihr im vergangenen Jahr den Rücken, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Die Zahl der Austritte lag damit unter dem Niveau des vorvergangenen Jahres 2022, als laut der Bischofskonferenz mehr als 520.000 Menschen ausgetreten waren.
Die Gesamtzahl der Mitglieder der katholischen Kirche lag den Angaben zufolge bei rund 20,36 Millionen Menschen. Damit waren laut Kirchenstatistik im vergangenen Jahr 24 Prozent der Bevölkerung oder etwa ein Viertel katholisch.
Die katholische Kirche in Deutschland verliert vor dem Hintergrund von Missbrauchsskandalen und einem gesellschaftlichen Wertewandel seit Jahren massiv Mitglieder. Sie versucht gegenzusteuern, etwa mit Reformvorhaben wie dem sogenannten synodalen Weg. Diese werden vom Vatikan aber kritisch beobachtet.
Wie die Bischofskonferenz weiter berichtete, war die Zahl der Taufen im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Sie sank von etwa 155.000 im Jahr 2022 auf etwa 131.000 in 2023.
Die Zahl kirchlicher Trauungen durch katholische Geistliche ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Lag sie 2022 noch bei knapp 35.500, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 27.600.