„Drei Stiche können einen Erwachsenen töten, sieben ein Pferd.“ So lautet ein weit verbreiteter Irrtum über Hornissen. Denn Fakt ist, dass die Insekten aufgrund ihrer Erscheinung zwar gefährlich aussehen, es aber überhaupt nicht sind.
Hornissen sind größer als Bienen oder Wespen und trotzdem ist ihr Gift schwächer. Was nicht bedeutet, dass ein Stich weniger schmerzhaft ist. Durch den größeren Stachel soll sich das brennende Gefühl an der Einstichstelle in der Haut intensiver anfühlen. Da ist es kaum verwunderlich, dass niemand gern gestochen wird. Unabhängig davon, ob eine Allergie vorliegt: Laut dem LBV reagieren nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung auf das Hornissengift. Es ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die großen Insekten Angst und Schrecken verbreiten, wenn sie aus dem Nichts im Garten auftauchen. Hier stellt sich die Frage, welche Option die bessere ist: Einfach ignorieren, töten oder vertreiben?
Darum dürfen Sie keine Hornissen töten
Wie so oft ist der erste Impuls beim Anblick einer Hornisse, ihrem Leben ein Ende zu bereiten – das ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt: „Hornissen sind nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders streng geschützt. Die Tiere dürfen nicht gefangen oder getötet und ihre Nester nicht bekämpft werden“, erklärt der Nabu. Schon seit Mitte der 1980er Jahre stehen Hornissen auf der roten Liste gefährdeter Tierarten und Pflanzen. Abgesehen davon haben die großen Insekten auch einen praktischen Nutzen: Sie jagen Fliegen, Mücken und Wespen. Süße Leckereien wie Kuchen oder Eis stehen hingegen nicht auf ihrem Speiseplan.
Das sollten Sie über Hornissen wissen
Wenn Hornissen nicht getötet werden dürfen, ist die Frage, wie man sich richtig verhalten sollte im Falle einer unverhofften Begegnung? Oder die Insekten ein Nest in Ihrem Garten bauen? Denn Fakt ist, dass die Insekten normalerweise passive, sogar friedliche Tiere sind – solange man sie nicht bei der Nahrungssuche stört oder ihre Nachkommen bedroht. Den Unterschlupf eigenständig umzusiedeln ist jedoch nicht erlaubt – es sei denn, er befindet sich beispielsweise in direkter Nähe zu Kindergärten oder Schulen. In dem Fall müssen Sie sich an einen lokalen Naturschutzverband oder die zuständige Naturschutzbehörde wenden. Zudem benötigen Sie eine Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde. „Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen kommen“, gibt der Naturschutzbund Deutschland e.V. zu bedenken.
Da die Insekten nur bis Oktober aktiv sind und ein Nest kein zweites Mal besiedelt wird, ist es meist sinnvoller, den Tieren einfach aus dem Weg zu gehen. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich Hornissen gegenüber stets ruhig verhalten. Verfallen Sie nicht in Panik und machen Sie keine hektischen Bewegungen. Und pusten Sie die Insekten nicht an, das macht sie nämlich – ähnlich wie bei Wespen – eher aggressiv. Setzen Sie stattdessen auf bewährte Hausmittel oder alternative Hilfsmittel, um Hornissen zu vertreiben. Welche das sind, wird im nächsten Absatz aufgelistet.
So können Sie Hornissen vertreiben
Damit Hornissen gar nicht erst auf die Idee kommen, auf Tuchfühlung zu gehen, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen. Besonders gut bewährt haben sich diese Hausmittel: Zitronen und Nelken. Bestücken Sie eine Zitrusfrucht mit dem Gewürz und platzieren Sie das Duftobst am besten vor offenen Fenstern, damit die Tiere nicht ins (Garten-)Haus gelangen. Damit die Insekten erst gar nicht auf die Idee kommen, ihr Nest in einem Rollladenkasten oder einer Zwischendecke zu bauen, sollten Sie alle Einfluglöcher verschließen. Alternativ dazu können Sie auch einen Hornissenkasten aufhängen, um der Königin die Suche nach einem geeigneten Unterschlupf zu erleichtern – und das Nest in sicherer Entfernung zu platzieren. Weitere Möglichkeiten, um die Insekten zu vertreiben, sind diese hier:
Trotzdem Hornissen keinen süßen Zahn haben, wird empfohlen, Fallobst vom Boden schnellsmöglichst aufzuheben und zu entsorgen. Das Anbringen von Fliegenschutzgittern ist in jeder Hinsicht sinnvoll, da es nicht nur Hornissen, sondern auch andere Insekten wie Mücken fernhält.Frische Lavendelpflanzen oder auch Räucherstäbchen, die nach Lavendel duften, sollen eine abschreckende Wirkung auf Hornissen haben.Hornissen sind auch nachts aktiv, daher sind Lichtquellen ein Magnet. Schalten Sie Lichter im (Garten-)Haus aus, wenn die Fenster offen stehen. Rauch signalisiert Hornissen Gefahr, daher kann es hilfreich sein, Kerzen anzuzünden oder eine Feuerschale im Garten aufzustellen.
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