Flottes Radeln bei Grün macht mehr Spaß, als an jeder Ampel bremsen und warten zu müssen. Welche Technik kann das möglich machen?
Grüne Welle oder möglichst kurzes Warten an der Ampel: Mit unterschiedlichen technischen Methoden wollen hessische Kommunen ihren Radverkehr im Fluss halten. In Marburg gibt es inzwischen 21 Ampeln, die mit der App „YuBike“ verbunden sind und somit eine grüne Welle für Radfahrer und Radfahrerinnen ermöglichen, wie eine Sprecherin auf dpa-Anfrage mitteilte. Über die App und GPS-Ortung lasse sich aktiv in die Steuerung der Lichtsignalanlagen eingreifen, damit die nächste Ampel auf der Strecke möglichst Grün zeigt.
In Frankfurt gibt es nach den Aussagen eines Stadtsprechers bereits seit Ende 2022 auf der Schloßstraße eine grüne Welle für den Radverkehr, eine zweite ist entlang der Windmühl- und Moselstraße in den letzten Zügen der Planung und wird voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen.
In Wiesbaden gibt es nach den Worten einer Sprecherin zwar keine grünen Wellen für Radfahrer. Die im Vergleich zum Autoverkehr sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten würden dies erschweren. Für Fahrradstraßen sowie bestimmten Hauptrouten des Radnetzes werde aber eine ausreichend entfernt liegende Vor-Detektion von Radfahrern geprüft, so dass diese bei Erreichen der Kreuzung sofort oder zumindest bald Grün erhalten.
Auch in Kassel gibt es aktuell noch keine auch auf den Radverkehr ausgelegten grünen Wellen. Die Frage, auf welchen Streckenabschnitten dies sinnvoll sein und mit welcher Technik es realisiert werden könne, befinde sich aber im Fokus, erklärte ein Stadtsprecher. Eine mögliche grüne Welle für Radfahrer müsse im Einklang mit den bisherigen Ampelregelungen stehen, die etwa Busse und Bahnen bevorzugen. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer stehe immer an erster Stelle, erklärte er. „Daher kann jede Ampelschaltung nur die bestmögliche Kompromisslösung für die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer sein.“