Den Wechsel von Stuttgarts Waldemar Anton nach Dortmund pfeifen die Spatzen längst von den Dächern. Offiziell ist aber noch nichts – auch wenn DFB-Sportdirektor Rudi Völler auf einer Pressekonferenz diesen Eindruck erweckte.
Mehrere Medien haben zuletzt übereinstimmend über den bevorstehenden Transfer von Waldemar Anton zu Borussia Dortmund berichtet. Der Verteidiger des VfB Stuttgart soll sich demnach für das Angebot des BVB und gegen die Offerten anderer Spitzenklubs – unter anderem von Meister Bayer Leverkusen – entschieden haben.
Offiziell wurde der Wechsel von den Vereinen jedoch noch nicht verkündet. Das sorgte auf der Pressekonferenz des DFB für Verwirrung. Denn Sportdirektor Rudi Völler geriet ins Plaudern, als er nach der Personalsituation in der deutschen Abwehr gefragt wurde und dabei auch auf Anton zu sprechen kam. „Ich weiß nicht, wie viele Vereine interessiert waren. Ich weiß, mein alter Verein Bayer Leverkusen hätte ihn auch gerne gehabt. Schlussendlich hat er sich für Dortmund entschieden“, sagte er. Das ließ die anwesenden Journalisten im Raum aufhorchen.Schlotterbeck 18.05
EM 2024: Rudi Völler rudert gleich wieder zurück
Ob Völler nun wirklich mehr weiß als offiziell bekannt ist, bleibt offen. Der 64-Jährige ruderte auf Nachfrage von DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle gleich zurück. Er habe in der Zeitung gelesen, dass Anton zu Dortmund gehe: „Ich wollte hier nichts verkünden. Mal gucken, ob ich recht habe oder nicht.“ Dennoch dürfte der Wechsel von Anton damit noch einmal ein ganzes Stück wahrscheinlicher geworden sein.
Der 28-Jährige war einer der Schlüsselspieler für die erfolgreiche Saison des VfB Stuttgart, die mit der überraschenden Vizemeisterschaft endete. Damit verdiente er sich auch das Nationalmannschaftsdebüt im März sowie die Nominierung für die EM im eigenen Land. Im Achtelfinale gegen Dänemark könnte nun die Stunde des Innenverteidigers schlagen: Auf seiner Position fehlt Jonathan Tah wegen einer Gelbsperre, Antonio Rüdiger droht mit einer Zerrung auszufallen. Das Spiel findet in Dortmund statt – möglicherweise also am neuen Arbeitsplatz von Waldemar Anton.