Im Landkreis Stade hatten Beamte und Helfer zuletzt fieberhaft nach dem sechsjährigen Arian gesucht. Er wird seit April vermisst. Jetzt hat ein Landwirt eine Kinderleiche auf seinem Feld entdeckt.
Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens sollen Rechtsmediziner die Identität des toten Kindes zweifelsfrei klären. Der Leichnam sei in ein rechtsmedizinisches Institut gebracht worden, teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit. Mit einem Ergebnis sei frühestens im Laufe der Woche zu rechnen. Die Ermittler halten aber „einen Zusammenhang mit dem seit April verschwunden, sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde für wahrscheinlich“, teilte die Polizei in Rotenburg am Dienstagmorgen mit.
Ein Landwirt hatte die Leiche am Montagnachmittag auf einer Wiese in der Gemeinde Behrste entdeckt. Zum genauen Fundort und zur Situation, wie die Leiche aufgefunden worden sei, könnten aktuell keine Angaben gemacht werden, teilte die Polizeiinspektion Rothenburg am Dienstagmorgen mit. Auch auf Nachfrage des stern gab der Polizeisprecher keine Details bekannt. Weitere Auskünfte würden im Laufe des Tages folgen.
Arian im Landkreis Stade seit Ende April vermisst
Der Landwirt habe die Leiche am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr in der Gemeinde Estorf im Landkreis Stade gefunden, hieß es. In der Region wird seit Wochen der sechsjährige Arian vermisst. Spezialisten der „Ermittlungsgruppe Arian“ hätten den Fundort kriminaltechnisch untersucht.Interview zu Arian Ex-Ermittler Axel Petermann 12.12
In der Region wird Arian seit dem 22. April vermisst. Der aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde zwischen Bremerhaven und Hamburg, stammende Junge wurde rund eine Woche lang von Einsatzkräften und freiwilligen Helfern an Land, aus der Luft und im Wasser gesucht – Tag und Nacht. Zeitweise waren bis zu 1200 Menschen beteiligt.
Suche mit Drohnen, Tornado-Flieger und Reiterstaffel
Ende April hatte die Polizei die flächendeckende Suche zunächst eingestellt, aber im Mai gab es noch mal eine koordinierte Aktion. Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher.
Es wurde sogar Feuerwerk abgebrannt, um den autistischen Jungen zu finden – der Sechsjährige soll früheren Angaben zufolge nicht auf Ansprachen reagieren. In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf.
Ein Landwirt fand die Kinderleiche am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Estorf im Landkreis Stade – genauer gesagt im Ortsteil Behrste und damit im Gebiet der Suche nach dem vermissten Jungen.FS Arian Suche aktuell 28.4. 16.08
Polizei hatte bislang mehrere Theorien
Nach den vergeblichen Suchaktionen hatte die Polizei angekündigt, dass die fünfköpfige Ermittlungsgruppe ihre Arbeit fortsetzen werde. Zuvor hatte die Behörde mitgeteilt, dass die Ermittler zwei Monate lang vorhandene Hinweise nach und nach abarbeiten sollten.
Es gab mehrere Vermutungen der Polizei zu der Frage, was Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten galt demnach, dass der Junge einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall sprach damals, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an dem Fluss Oste fanden, die wahrscheinlich von Arian stammten.
An einem Baustellenzaum am Feuerwehrhaus in Bremervörde, dem einstigen Lagezentrum der Suchaktion, erinnerten im Mai selbstgemalte Kleeblätter an den vermissten Sechsjährigen. „Arian, komm wieder. Wir geben die Hoffnung nicht auf“, stand auf einem der Kleeblätter in der Handschrift eines Kindes.
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