Für viel Geld wollte eine Mutter sich und ihre drei Kinder nach Deutschland bringen lassen. Die Fahrt war jedoch lebensgefährlich. Gegen einen Mann wird deshalb nun ermittelt.
Eine Mutter mit drei Kindern und ein junger Mann aus der Türkei sind nach einer abenteuerlichen Fahrt auf der Ladefläche eines Sattelschleppers von einem mutmaßlichen Schleuser an einer Autobahn in Oberbayern ausgesetzt worden. Gegen den serbischen Fahrer werde wegen des Einschleusens von Personen unter lebensgefährdenden Umständen ermittelt, teilte die Bundespolizei am Dienstag in Rosenheim mit. Der 43-Jährige sei an einem Parkplatz auf der A8 bei Bad Aibling festgenommen worden und sitze nun in Untersuchungshaft.
Die Familie und der 21-jährige Mann stammen nach eigenen Angaben aus der Türkei und waren in Serbien an Bord des Sattelschleppers geklettert. Auf der A8 bei Rohrdorf, rund 70 Kilometer nach der Grenze zwischen Österreich und Deutschland, mussten sie aussteigen. Die 33-jährige Frau erzählte, sie habe für sich und ihre drei Kinder 10.000 Euro bezahlt, um nach Deutschland zu gelangen. Dass sie die stundenlange Reise zwischen Ladung und Paletten würde verbringen müssen, habe sie zuvor nicht gewusst. Die Familie kam in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge. Der 21-Jährige sei zum Münchner Flughafen gebracht worden und habe von dort aus in seine Heimat zurückfliegen müssen, berichtete die Polizei.
Im Lastwagen des festgenommenen Serben fanden die Beamten Papiere der Geschleusten. Der 43-Jährige wurde am Dienstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft in Traunstein anordnete. Der Lastwagen wurde sichergestellt.