Eine neue Fluggesellschaft der Lufthansa startet am Mittwoch ihren Betrieb in München. Was das für Fluggäste bedeutet und warum die Gewerkschaften nicht glücklich sind.
Am Mittwoch um 9.10 Uhr startet ein Airbus A320neo von München nach Birmingham. Es ist der Erstflug der neuesten Airline der Lufthansa Gruppe, der „Lufthansa City Airlines“. Ein Überblick darüber, was das für Fluggäste bedeutet und was sonst noch wichtig ist.
Warum hat Lufthansa die neue Airline ins Leben gerufen?
Der Konzern hat „City Airlines“ bereits im Jahr 2022 gegründet. Mit der Fluglinie will die Lufthansa ihr Netz an Zubringerflügen zu Langstrecken-Verbindungen erweitern und gleichzeitig die Kosten dafür senken. Der Konzern stellt sich damit auch strategisch neu auf. Geschäftsführer Jens Fehlinger sagte, die Kernmarke des Konzerns schöpfe ihr Potenzial am wachsenden Markt in Europa aktuell nicht aus. „Wir wollen damit wieder am europäischen Markt partizipieren.“
Es ist eine der größten strategischen Investitionen der Lufthansa der vergangenen Jahre. Damit will die Airline laut Fehlinger an den deutschen Lufthansa-Drehkreuzen München und Frankfurt wieder wachsen. Ein Vorteil für Kunden: Der Konzern will damit auch wieder mehr der deutlich reduzierten Inlandsflüge anbieten.
Welche Städte fliegt die neue Airline an?
Die Flüge starten künftig von Frankfurt und München aus und sollen zunächst die Flughäfen in Birmingham, Düsseldorf, Köln, Hannover und Bremen anfliegen. Ab dem 27. Juli, das teilt der Konzern mit, kommen mit dem zweiten Flugzeug, einem Airbus A319, Bordeaux, Hamburg und Berlin dazu.
Wie groß soll die Flotte der „Lufthansa City Airlines“ werden?
Nach dem Start mit vier Flugzeugen der Marke Airbus (A319 und 320neo) noch in diesem Jahr, werden 2025 acht bis neun fabrikneue A320neo folgen. Dann nämlich wird auch in Frankfurt der Betrieb aufgenommen. Der Konzern plant, ab dem Jahr 2026 zunächst 40 neue A220-Flugzeuge einzuflotten. Es gibt außerdem die Möglichkeit auf 20 weitere Flieger des Typs A220, so dass „City Airlines“ die Flotte auf rund 80 Flieger ausbauen könnte.
Wie äußern sich die Gewerkschaften zur neuen Lufthansa-Airline?
Zwei Gewerkschaften, die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Kabinen-Gewerkschaft UFO, äußerten scharfe Kritik an „City Airlines“. Sie zahle weniger als die Mutter-Airline. UFO kritisierte „Tarifflucht“ sowie einen „Angriff auf die Tarifbedingungen der Kabinencrews“. Das berichtet das Branchenmedium Aerotelegraph. Es gebe kein Urlaubsgeld und kein 13. Monatsgeld. Geschäftsführer Fehlinger betonte: „Wir sind in Tarifierungsgesprächen mit allen Gewerkschaften und werden diese auch weiter intensiv fortführen“.
Lufthansa will die bisherige LH-Airline Cityline abwickeln und mit der Neugründung Kosten sparen. „Lufthansa City Airlines wird hauptsächlich Lufthansa Cityline ersetzen“, sagte CEO Carsten Spohr unlängst.