Zwischen 40 und 270 Euro: Stiftung Warentest prüft Massagepistolen: Das Ergebnis ist schmerzhaft

Sie sollen die Wunderwaffen gegen Muskelkater und Alltagsverspannungen sein. Doch halten Massagepistolen, was die Werbung verspricht? Das Urteil von Stiftung Warentest ist eindeutig.

Elf Massagepistolen mit einem Preis zwischen 40 und 270 Euro haben die Tester von Stiftung Warentest auf den Prüfstand gestellt. Vom erstaunlich günstigen Discounter-Modell von Lidl bis zur Premiumwumme von Therabody war alles dabei. Weniger divers fielen die Ergebnisse aus. Denn auf der ganzen Linie überzeugen konnte kein einziges der überprüften und teils sehr teuren Geräte. Wie so häufig war auch hier der Preis nicht unbedingt eine Qualitätsgarantie.

Wunderwaffe Massagepistolen? 

Massagepistolen sind eine feine Sache. Statt sich von Physiotherapeuten den verspannten Nacken, die zwickende Rückenmuskulatur oder die verhärtete Marathonwade behandeln zu lassen, hockt man sich zu Hause auf’s Sofa und klopft die Muskeln selbst wieder weich. Noch besser: Partner oder Partnerin kümmern sich um die müden Muskeln, was vor allem an Stellen, die man selbst schwer erreicht, sinnvoll ist. Im Grunde ist das auch alles kein Hexenwerk. Je nach Größe der Muskelgruppe wird ein Aufsatz auf die Pistole gesteckt, der in unterschiedlichen Frequenzen an den Schmerzpunkten auf’s Gewebe schlägt. Was diese Selbstbehandlung bringt, steht auf einem anderen Blatt. Aktuelle Untersuchungen legen nah, dass sich die Muskeln bei richtiger Anwendung schneller von einer Belastung erholen. Behandlungen vor dem Training oder Wettkampf sollen kurzfristig auch die Beweglichkeit verbessern. Was Werbung darüber hinaus verspricht, ist mit Vorsicht zu genießen. 

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Die Prüfer von Stiftung Warentest haben ihren Testern elf aktuelle Modelle in die Hand gedrückt. Die Kernkompetenz der Geräte, nämlich ihre Massagefähigkeiten, schlug im Test mit 40 Prozent zu Buche. Dazu kamen Kriterien wie Handhabung, aber auch die Haltbarkeit sowie möglicherweise verarbeitete Schadstoffe und die Sicherheit.

Klein, aber oho: Mini-Modelle überzeugen mit Abstrichen

Wirklich überzeugen konnte in der Endabrechnung keine einzige der getesteten Massagepistolen. Mit der Testnote 2,7 kam die Fascia Gun von Blackroll im Gesamturteil noch am besten weg. Das Gerät des mittlerweile in der Schweiz ansässigen Spezialisten für Faszien- und Regenerationsprodukte überzeugte in der Handhabung und glänzte durch seine lange Akkulaufzeit. Dazu ist sie handlich und liegt mit nur 550 Gramm auch leicht in der Hand. Mit etwa 150 Euro liegt sie preislich im Mittelfeld. Im wichtigen Punkt „Massieren“ schnitten zwei Testmodelle noch etwas besser ab. Zum Preistipp avancierte deshalb die Beurer MG 99 und damit neben der Fascia Gun die kleinste im Test. Die stellte sich beim Bearbeiten der Muskeln als sehr zuverlässig heraus. Dafür fand ein Experte im Schaumstoff-Ballaufsatz hohe Mengen des gesundheitsschädlichen Stoffes Benzoperylen, die erfreulicherweise unter dem Grenzwert GS-Zeichens lagen. Die MG 99 kostet um die 70 Euro, was sie zum klaren Preis-Leistungssieger dieses Tests macht.

Sogar noch etwas besser massierte die Flow Move von Flow Recovery. Dennoch fiel das 179 Euro teure Tool durch. Im Gehäuse wiesen Experten das gesundheits- und umweltschädliche Naphthalin nach, und zwar in einer Menge, die nicht mehr vom GS-Zeichen gedeckt ist. 

Abschließend kann man festhalten, dass acht der elf Massagepistolen mit dem Urteil „Befriedigend“ aus dem Test hervorgingen. Angesichts des Hypes um die Wunderwaffen für gestresste Muskeln, ein ernüchterndes Ergebnis. 

Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr bei test.de.

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