Hessen bekenne sich zur Weiterführung des Deutschlandtickets, hieß es kürzlich aus dem SPD-geführten Wirtschaftsressort. Vom CDU-Parteitag kommen andere Töne. Die oppositionellen Grünen laufen Sturm.
Die hessischen Landtags-Grünen kritisieren einen CDU-Parteitagsbeschluss für eine Abschaffung des Deutschlandtickets. „Die hessische CDU stellt sich damit gegen die Interessen aller Haushalte in Hessen, die kein Auto besitzen“, erklärte die verkehrspolitische Fraktionssprecherin der oppositionellen Grünen, Katy Walther, am Montag in Wiesbaden. Die hessischen Flatrate-Tickets, die unter Regierungsbeteiligung der Grünen eingeführt wurden, seien das Vorbild für das Deutschlandticket gewesen.
Anfang Mai hatte das SPD-geführte hessische Verkehrsministerium das Deutschlandticket noch als „großen Schritt in Richtung Mobilitätswende“ bezeichnet. „Das Land Hessen bekennt sich zu einer Weiterführung des Deutschlandtickets in 2026 und darüber hinaus und fordert den Bund deshalb auf, das Deutschlandticket dauerhaft gemeinsam mit den Ländern zu finanzieren“, hatte es geheißen.
Eine CDU-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Beschluss. Darin fordert die hessische CDU die Landesregierung und die CDU-Landesgruppe Hessen im Bundestag auf, sich für das Ende des 49-Euro-Tickets einzusetzen.
„Bei dem Parteitagsbeschluss vom vergangenen Wochenende handelt es sich um einen Antrag unseres Landesverbands für die bundespolitische Ebene“, teilte die hessische CDU-Generalsekretärin Anna-Maria Bischof auf dpa-Anfrage mit. Eine Entscheidung über die Zukunft des 49-Euro-Tickets könne nur auf bundespolitischer Ebene getroffen werden. „In jedem Fall klar ist, dass die Bundesregierung die dringend nötigen Investitionen in die Infrastruktur der Bahn sicherstellen muss.“